Sie bilden die Grundlage für die Monooper des russischen Komponisten Grigori Frid, die am 29. Oktober 2009 im Münchner Marstall zur Münchner Erstaufführung kommt.
Das Werk für eine Sängerin – hier die Sopranistin Thérèse Wincent – und Kammerensemble besteht aus 21 knappen Episoden, die fast wortgetreu die Texte aus dem Originaltagebuch Anne Franks wieder geben. Die musikalische Leitung hat Oleg Ptashnikov, der als Landsmann des Komponisten einen besonders engen Bezug zu diesem Werk hat. Die Inszenierung von Heinz Lukas-Kindermann legt einen Schwerpunkt auf die bleibend philosophischen Aspekte des Werks. Es wird zu einem aufrüttelnden und ermutigenden Plädoyer für Frieden und Menschlichkeit, das sich besonders an junge Menschen richtet.
Das Staatstheater am Gärtnerplatz, das Bayerische Staatsschauspiel, das Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München sowie das Nationaltheater Brno haben sich in einer Vierfach-Kooperation zusammen gefunden, um dieses Werk auf die Bühne zu bringen und zu begleiten. Erstmals ist das Gärtnerplatztheater durch diese Zusammenarbeit mit einer Produktion im Marstalltheater zu Gast.
DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK wird in München in nur vier Vorstellungen gezeigt. Danach wandert die Produktion ans Nationaltheater Brno. Im Mai 2010 wird die Inszenierung nochmals als einer der Beiträge des Staatstheaters am Gärtnerplatz zum 2. Ökumenischen Kirchentag in München zu sehen sein.
Eine dreiteilige musikalisch-literarische Rahmenreihe im Marstall bereitet ab Sonntag, 25. Oktober thematisch auf die Premiere vor. Sie steht unter dem Motto „ICH HAB DEN VERSTAND NICHT VERLOREN, ICH HAB REIME GEMACHT“ – JUNGE MENSCHEN, VERFOLGT IM NATIONALSOZIALISMUS. Mitglieder des Bayerischen Staatsschauspiels und des Staatstheaters am Gärtnerplatz erinnern mit diesem Programm – über die weltbekannt gewordene Geschichte der Anne Frank hinaus – an das Leiden und Sterben, aber auch das Leben und Überleben junger Menschen während des Nationalsozialismus.
Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust bildet in mehrfacher Hinsicht einen thematischen Schwerpunkt in der Spielzeit 2009/10 am Staatstheater am Gärtnerplatz. Am 21.2.2010 wird das Stück BRUNDIBÁR von Hans Krása mit dem Kinderchor des Staatstheaters am Gärtnerplatz Premiere haben. Diese Oper für Chor, Klavier und einen Sänger wurde 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt uraufgeführt.
DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK
Monooper von Grigori Frid
Münchner Erstaufführung
Musikalische Leitung: Oleg Ptashnikov
Inszenierung: Heinz Lukas-Kindermann,
Bühne und Kostüme: Daniel Dvorak
Mit Thérèse Wincent Anne Frank
Und einem Kammerensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Zusammenarbeit des Staatstheaters am Gärtnerplatz, des Bayerischen Staatsschauspiels, des Kulturzentrums der Israelitischen Kultusgemeinde München und des Nationaltheaters Brno
Termine: Nur vier Vorstellungen!
1.11.09, 19.00 Uhr, 3.11.09, 19.30 Uhr, 9.11.09, 19.30 Uhr / Alle KiJu 8,- €
Tickets 18,- / erm. 8,- € unter 089.21 85 19 60
Rahmenreihe „ICH HAB DEN VERSTAND NICHT VERLOREN, ICH HAB REIME GEMACHT“ – JUNGE MENSCHEN, VERFOLGT IM NATIONALSOZIALISMUS
Sonntag, 25. Oktober 09, 15.00 Uhr
Gustav Mahler: KINDERTOTENLIEDER für Mezzosopran und Klavier, mit Ann-Katrin Naidu, am Flügel begleitet von Anke Schwabe / Franz Schubert: DER TOD UND DAS MÄDCHEN (Satz 1 und 2) / TEXTE JÜDISCHER KINDER vor 1939 gelesen von Mitgliedern des Jungen Theater am Gärtnerplatz, jtg und Mitgliedern des Jugendclubs am Bayerischen Staatsschauspiel
Dienstag, 27. Oktober 09, 20.00 Uhr
Ruth Klüger: weiter leben. Eine Jugend – Beatrix Doderer liest
Mittwoch, 28. Oktober 09, 20.00 Uhr
SAG’ NICHT, ES IST FÜRS VATERLAND – Briefe und Tagebuchaufzeichnungen von Sophie und Hans Scholl – Katharina Hauter und Matthias Lier lesen
Franz Schubert: Forellenquintett mit Musikern des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Tickets 9,- / erm. 8,- € unter 089.21 85 19 40