„Giselle“ erzählt ihre eigene Geschichte von einer unerwiderten Liebe: Eine junge Frau verliebt sich hoffnungslos in einen Mann, der einer Anderen gehört. Als sie dies herausfindet, verliert sie den Verstand und die Ereignisse nehmen ihren Lauf, die schließlich zu ihrem Tod führen. Zu einem Tod, dessen Ursache ungeklärt bleibt. War es ein Unfall oder Absicht? Seit über 160 Jahren steht „Giselle“ auf internationalen Spielplänen großer namenhafter Bühnen und hat bis heute nichts an Faszination verloren.
Der in der internationalen Tanzszene geschätzte Hauschoreograf des Dresden SemperOper Ballett David Dawson präsentiert mit diesem Highlight der Saison 2007/2008 ein großes, abendfüllendes Handlungsballett und seine zweite Kreation, eigens geschaffen für das Dresdner Ballett-Ensemble. Dawson transportiert dabei die Geschichte von Liebe, Verrat, Vergebung und Aufopferung in einer Sphäre unbestimmter Zeit und unbestimmten Ortes: Seine „Giselle“ ist zeitlos.
Für David Dawson, gegenwärtig in der Tanzszene einer der
beeindruckendsten jungen Choreografen, stellt diese Uraufführung einen
Höhepunkt seiner Karriere dar. Obwohl dieses einmalige Werk zu einer
Hommage an die originale Choreografie erklärt wird, möchte Dawson dennoch einen neuen innovativen Ansatz auf der einen Seite und seinem eigenen Stil auf der anderen Seite gerecht werden.
Für Dawson sind Giselle und die anderen Protagonisten junge Menschen, schön in ihrer Jugendlichkeit. Sie leben in einer Realität, die mit jener vergleichbar ist, die die Tänzer, die diese Charaktere darstellen, heutzutage leben. Aber nicht nur die neue Handlung, sondern auch die innovative Choreografie und die modernen Stilelemente bringen die neue „Giselle“ zum Tragen. Der Tanz und die Tänzer haben sich weiterentwickelt, und der Choreograf hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Magie des klassischen Balletts und die Geschichte einer wahren Liebe durch zahlreiche zeitgenössische Gestaltungsmittel des modernen Tanzes für das heutige Publikum wieder neu erlebbar zu machen.
„Niemals zuvor habe ich in meinen Ballettwerken solch’ einen klaren Ausdruckstanz der Liebe gefunden, wie mit dieser ‚Giselle’ “. Diese anspruchsvolle Technik – hin bis zu den physischen, aber auch psychischen Grenzen - einzustudieren, empfindet das Dresdner Ensemble als eine sehr große Chance und als eine tänzerische Herausforderung.
Die zeitlose und universelle Idee seiner Choreografie wurde auch zum
Gegenstand aller anderen Ebenen dieses Werkes: Die musikalische
Neubearbeitung der Musik von Adolphe Adam durch den Dirigenten David
Coleman verleiht der „Giselle“ eine frischere Klangfarbe. Arne Walther schuf dazu ein minimalistisches, jedoch stark symbolträchtiges Bühnenbild. Die Kostüme von Yumiko Takeshima, einer der Ersten Solistinnen des Dresden SemperOper Ballett, lösen die Gesellschaftsunterschiede auf und zeichnen sich durch unvergängliche Simplizität von Form und Gestalt aus. Takeshima war bereits für zahlreiche Choreografien von David Dawson als Kostümbildnerin tätig. Für Dawsons „Giselle“ schuf sie nicht nur die Kostüme, sondern tanzt auch die Rolle der Giselle.
Die Uraufführung Dawsons Fassung von „Giselle“ wird durch die
Deutschlandpremiere „A Million Kisses to my Skin“ ergänzt. „A Million Kisses to my Skin“ trägt ebenfalls die choreografische Handschrift David Dawsons und wurde bereits mehrfach, international preisgekrönt. Im Zuge seines Abschiedes als professioneller Tänzer vom Holländischen National Ballett schuf er dieses Werk im Jahre 2000.
Das Bühnenbild zu „A Million Kisses to my Skin“ entwarf der
Choreograf David Dawson selbst, die Kostüme schuf ebenfalls Yumiko
Takeshima.