Nach einer geradezu entmutigend verlaufenen, von Zensur und Sängerkabalen beeinträchtigten Vorgeschichte konnte das Werk erst in einer dritten Fassung, die 1835 an der Mailänder Scala zur Uraufführung kam, sukzessive überzeugen. Die literarische Vorlage ist Schillers gleichnamiges Drama aus dem Jahre 1800, das Donizetti in italienischer Übersetzung (1830) vorlag. Sein Librettist Giuseppe Bardari hatte die Handlung stark eingekürzt und den Konflikt der beiden Königinnen um Liebe und Thron in den Mittelpunkt gestellt. Die zentrale Szene des Werkes ist das keinesfalls historisch verbürgte Aufeinandertreffen der Rivalinnen im Park von Fotheringhay. Die von Donizetti zwischen rezitativischen und ariosen Anteilen in scheinbar ungebundener Form wechselnde Nummer entfaltet bei einer entsprechenden Besetzung der beiden Königinnen beeindruckenden dramatischen Furor.
England 1587: Königin Elisabeth I. hält ihre Thronrivalin Maria Stuart in Gefangenschaft und wird von ihrem Berater Lord Cecil gedrängt, das Todesurteil zu unterschreiben. Doch Elisabeth zögert, ihre Verwandte hinrichten zu lassen. Erst als sie merkt, dass ihr Geliebter Leicester sich von ihr ab- und Maria, seiner Jugendliebe, zugewandt hat, erwägt sie, das Dokument zu unterschreiben. Dennoch lässt sie sich von Leicester überreden, zuerst Maria im Park von Fotheringhay zu treffen. Die Begegnung gerät zum Debakel, weil keine der beiden Königinnen auf ihren Thronanspruch verzichten will. Als auch noch Leicester bei Elisabeth um Gnade für Maria bittet, unterschreibt diese zornerfüllt das Urteil. Maria steigt auf das Schafott und erfleht vom Himmel Vergebung für ihre Mörderin.
Der Erfolg einer Aufführung von Donizettis Maria Stuarda steht und fällt mit der Besetzung der beiden Königinnen. Hier kann die Oper Frankfurt mit zwei Ensemblemitgliedern aufwarten: Brenda Rae (Maria) und Elza van den Heever (Elisabeth). Während erstere kürzlich als Einspringerin in der Titelpartie von Donizettis Lucia di Lammermoor erstmals an der Wiener Staatsoper sang, wird die Zweitgenannte mit ihrer Partie am Silvestertag 2012 an der Metroplitan Opera in New York debütieren. Dort nebenan – und zwar an der New York City Opera – hat der mexikanische Tenor David Lomelí kürzlich als Nemorino in Donizettis L’elisir d’amore begeistert; nun gibt er als Leicester sein Frankfurt-Debüt. Alle weiteren Partien sind mit Ensemblemitgliedern der Oper Frankfurt besetzt. An das Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters kehrt Pier Giorgio Morandi zurück, in Frankfurt ein gern und oft gesehener Gast.
Tragedia lirica in drei Akten von Gaetano Donizetti
Text von Giuseppe Bardari
Nach der Tragödie Maria Stuart (1800) von Friedrich Schiller
in der italienischen Übersetzung (1830) von Andrea Maffei
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Pier Giorgio Morandi
Chor: Matthias Köhler
Elisabetta, Königin von England: Elza van den Heever
Maria Stuarda, Königin von Schottland: Brenda Rae
Anna Kennedy, Marias Amme: Nina Tarandek
Roberto, Graf von Leicester: David Lomelí
George Talbot: Kihwan Sim
William Cecil, Schatzmeister: Simon Bailey
Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Koproduktion mit der Alten Oper Frankfurt
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, per Ticket-Hotline 069 – 212 49 49 4 (Oper Frankfurt) sowie 069 – 13 40 400 (Alte Oper Frankfurt) oder online unter www.oper-frankfurt.de bzw. www.frankfurt-ticket.de erhältlich