Die Musik setzt lautstark ein und nun beginnen sich die Tänzer, Julio César Iglesias Ungo und Helder Seabra, zu bewegen, mal einzeln wie Quasimodo, oder affenartig, aber immer aufeinander bezogen kreisen sie umeinander, um über Kontaktimprovisationen zu innigen Momenten zu finden, ja sogar zu einer Art Pas de deux mit Tangoschritten. Die Musik dazu ist irgendwie Techno-Hiphop, manchmal untermischt mit orientalisch anmutenden Klängen. Die Lautsprecherstimme fordert die Tänzer auf, bestimmte Dinge zu tun, in verschiedene Richtungen zu sehen, sich zu ohrfeigen.
Ihren Aufforderungen wird aber nur teilweise nachgekommen, größtenteils werden sie ignoriert. Mit roter Farbe beschmieren sie sich wie mit Blut, dann kippt einer dem anderen eine schwarze Flüssigkeit über die Schulter und es kommt zu catchartigen Szenen. Zum Schluss hüllen riesige wabernde Nebelschwaden alles ein.
"The Well in the Lake" zeigt Stimmungen und Beziehungen von Männern in Köpersprache übertragen auf eindrucksvolle Art. Es ist animalisch, kraftvoll und emotional und fand beim Publikum viel Anklang.
Konzept, Choreografie, Tanz: Julio César Iglesias Ungo, Helder Seabra
Komposition, Musik: Christoph Heinze, Stijn Vanmarsenille
Produktionsleitung: dieKONSORTEN
Foto: Foto Álvaro S. Rodríguez.
Eine Produktion von Julio César Iglesias Ungo, koproduziert durch das tanzhaus nrw und das Theater im Pumpenhaus Münster, gefördert durch die Kunststiftung NRW.
4. und 5. April 2019