Als Michel die Unbekannte namens Julietta schließlich findet, erhofft er sich Erklärungen für die verloren gegangenen Erinnerungen der Bewohner, doch auch sie kann ihm keine Antworten geben. Mehr und mehr wird Michel in die Welt ohne Vergangenheit hineingezogen…
Die vom Surrealismus inspirierte Oper Julietta des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinů (1890-1959) entstand in den Jahren 1936/37 und wurde am 16. März 1938 in Prag uraufgeführt. Martinůs Vorliebe für die Thematik des Traums, die er bereits in früheren Werken behandelt hatte, weckte sein Interesse an dem Schauspiel Juliette ou La Clé des songes (1930) des französischen Dramatikers und Drehbuchautors Georges Neveux. Auf dessen Grundlage erschuf der Komponist das Libretto zu seiner Oper und blieb dabei nah am Originaltext.
Nach einem erfolgreichen Gastspiel an der Berliner Staatsoper Unter den Linden mit Webers Der Freischütz sowie einem kurzfristigen Einspringen am Pult der Wiener Symphoniker im Wiener Musikverein widmet sich GMD Sebastian Weigle wieder seinen Frankfurter Aufgaben mit einem Museumskonzert in der Alten Oper sowie mit Dirigaten von Der Rosenkavalier und Julietta im Opernhaus.
Regisseurin Florentine Klepper stellte sich in Frankfurt 2012 mit Arnulf Herrmanns Wasser im Bockenheimer Depot vor, gefolgt von Telemanns Orpheus oder Die wunderbare Beständigkeit der Liebe 2014. Zu ihren aktuellen Aufgaben gehören Monteverdis L’incoronazione di Poppea (2011), Wagners Der fliegende Holländer (2013) und Strauss‘ Arabella (2013) an der Dresdner Semperoper sowie Korngolds Die tote Stadt am Theater Freiburg.
Juanita Lascarro (Julietta) gehört seit 2002 zum Ensemble der Oper Frankfurt. Hier verkörperte die Kolumbianerin zuletzt neben Musetta (La Bohème) und Gretel (Hänsel und Gretel) auch Tibrino / Amore in Cestis L’Orontea. Kurt Streit (Michel) gastiert regelmäßig in Frankfurt und war hier bisher als Mozarts Titus (2005/06) und Pfitzners Palestrina (2008/09) sowie als Loge in Rheingold (ab 2009/10) zu erleben. Zu seinen aktuellen Aufgaben gehören Jimmy MacIntyre in Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny am Royal Opera House London und Fürst Wassili Golizyn in Mussorgskis Chowanschtschina an De Nederlandse Opera in Amsterdam. Die verschiedenen Bewohner des Städtchens werden überwiegend von Frankfurter Ensemblemitgliedern verkörpert.
JULIETTA
Lyrische Oper in drei Akten von Bohuslav Martinů
Text vom Komponisten
Nach dem gleichnamigen Drama von Georges Neveux
In deutscher Sprache mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Inszenierung: Florentine Klepper
Bühnenbild: Boris Kudlička
Kostüme: Adriane Westerbarkey
Licht: Jan Hartmann
Dramaturgie: Norbert Abels
Chor: Markus Ehmann
Julietta: Juanita Lascarro
Michel: Kurt Streit
Verschiedene Bewohner des Städtchens: Beau Gibson, Boris Grappe, Andreas Bauer, Nina Tarandek,
Maria Pantiukhova, Magnús Baldvinsson, Marta Herman,
Judita Nagyová, Michael McCown
Chor und Statisterie der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Martinů und seinem Werk ist in dieser Saison auch das Begleitprogramm unter dem Titel Oper Finale gewidmet.
Weitere Vorstellungen: 25., 27. Juni, 3., 8., 13. Juli 2015
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.