
In der ein Jahr jüngeren Wendla Bergmann wächst unaufhaltsam der Wunsch nach Emanzipation von ihrer überängstlichen Mutter, denn Wendlas Schulfreundin Ilse lebt ihre extrovertierte Lebenslust längst exzessiv aus. Und an Hänschen Rilow zeigen sich die Verunsicherungen einer Generation, die mehr denn je ihre geschlechtliche Identität infrage stellt, vielleicht am deutlichsten.
Als Frank Wedekind 1891 seine »Kindertragödie« veröffentlichte, löste dies im verklemmten, deutschen Kaiserreich einen waschechten Skandal aus. Hausregisseurin Konstanze Kappenstein wird sich in ihrer Neuinterpretation des Klassikers auf die Clique der verunsicherten und zugleich lebenshungrigen Jugendlichen konzentrieren, die bei ihrer Suche nach Orientierung in einer überinformierten Umgebung und auf Selbstoptimierung getrimmten Leistungsgesellschaft mehr denn je auf sich selbst gestellt sind.
Inszenierung Konstanze Kappenstein
Bühne Franz Dittrich
Kostüme Franz Dittrich
Licht Udo Groll
Ton Nikolay Schröder
Maske Kerstin Steinke
Dramaturgie Sophia Lungwitz
Moritz Stiefel Justus Henke
Melchior Gabor Emanuel Weber
Ilse Ewa Noack
Wendla Bergmann Stella Hanheide
Hänschen Rilow Paul Enev
Frau Bergmann Manuela Stüßer
Fanny Gabor Alessa Kordeck
Lehrer Hungergurt/ Der vermummte Herr Patrick Hellenbrand