In dieser Reihe feiert das Ensembleprojekt „Europa. Illegal“ (ursprünglicher Titel: „fünfzig.grad.nord«) Premiere. Regie führt Julia Hübner, die in der letzten Spielzeit am Theater Freiburg die Uraufführung der Kinderoper „Der unglaubliche Spotz“ inszeniert hatte.
In unzähligen Krisengebieten unserer Erde sind Menschen auf der Flucht. Doch noch nie war Fliehen so schwer wie heute. Die meisten Flüchtlinge überwinden nicht einmal die ersten Grenzen. Die Fluchtwege sind weit, teuer und gefährlich. Nur wer über Geld, Einfluss, viel Zähigkeit und Glück verfügt, hat eine Chance. Doch was passiert mit denjenigen, die es nach Deutschland geschafft haben? "Europa. Illegal" beschäftigt sich mit diesen Flüchtlings-stimmen der sogenannten "Illegalen".
Die Premiere von „Europa. Illegal“ ist der Anlass, die nationale Kampagne „save me – Flüchtlinge aufnehmen“ zu unterstützen. Im Rahmen der Vorstellung wird auf die neu vom Theater Freiburg, der Caritas Freiburg und dem Flüchtlingsrat BW ins Leben gerufene Freiburger „save me“-Aktion aufmerksam gemacht werden. Ziel der Freiburger Initative ist es, Unterstützerinnen und Unterstützer zu suchen, die sich als „Patin oder Pate“ öffentlich für eine kommunale Flüchtlingsaufnahme stark machen und zusagen, Flüchtlinge nach der Aufnahme zu un-terstützen. Weiter will die Kampagne einen Stadtratsbeschluss für die kommunale Aufnahme von Flüchtlingen initiieren, den die Abgeordneten aus Städten und Gemeinden verabschieden könn-ten.
Regie Julia Hübner
Raum Moritz Müller
Kostüme Birgit Holzwarth
Dramaturgie Arved Schultze
Mit: Anna Böger
Sophia Emmerich (Mitglied Jugendclub)
Vincent Fach (Mitglied Jugendclub)
Weitere Vorstellungen in der Kammerbühne:
Sa. 14.3. / Sa. 21.3. / Fr. 27.3.2008, jeweils 20.30 Uhr
Weitere Vorstellungen bis Juni 2009 sind in Planung.
Dienstag, 24. März 2009, 20.30 Uhr, Kammerbühne
ILLEGAL Wir sind viele. Wir sind da.
Lesung von Björn Bicker und Mitgliedern des Schauspielen-sembles
Der Dramaturg und Autor Björn Bicker berichtet in seinem Buch »Illegal« über Menschen in Deutschland ohne offi-zielle Papiere, von denen alle wissen, dass sie da sind, dass sie für uns arbeiten. Die Stimmen, die er zu diesem Buch verdichtet hat, erzählen von Abhängigkeit und Ausge-liefertsein, aber auch von einem unbändigen Lebensmut. Sie schildern, wie sich das Leben in einem Land anfühlt, in dem man offiziell nicht existiert.
Anschließend Gespräch mit Björn Bicker über Migration und Illegalität.
SAVE-ME KAMPAGNE - FLÜCHTLINGE AUFNEHMEN
An allen Ecken und Enden der Welt herrscht Krieg. In den Krisengebieten unserer Erde, wie z.B. Irak, Birma und Su-dan sind Menschen auf der Flucht. Doch noch nie war Flie-hen so schwer wie heute. Die meisten Flüchtlinge überwin-den nicht einmal die ersten Grenzen. Nur ein Teil erreicht die unmittelbaren Nachbarstaaten, die jedoch mit der Masse an Schutzbedürftigen heillos überfordert sind. Selbst den Vereinten Nationen fehlt das Geld, um die Flüchtlinge auch nur mit dem Nötigsten zu versorgen. Weltweit sitzen Hun-derttausende von Flüchtlingen am Rande von Krisengebieten in Lagern fest, ohne eine Perspektive auf ein menschenwür-diges Leben. Der Weg nach Europa ist ihnen verstellt. Die Hürden sind nahezu unüberwindbar. Die Fluchtwege sind weit, teuer und gefährlich. Tausende versuchen es trotzdem und sterben auf der Flucht. Nur wer fit ist, wer also über Geld, Einfluss, viel Zähigkeit und Glück verfügt, hat eine Chance. Frauen, Kinder, alte und kranke Menschen meist nicht.
Was wäre eigentlich, wenn wir diesem Flüchtlingselend nicht mehr tatenlos zuschauen würden? Wenn wir Menschen aus den Lagern heraus nach Deutschland holen würden? Wenn wir tatkräftig zeigen würden, dass uns das Schicksal der Flüchtlinge dieser Welt nicht gleichgültig ist?
Die Idee ist nicht neu. Immer wieder nehmen Staaten Flüchtlinge aus akuten Krisensituationen auf und gewähren ihnen sicheren Aufenthalt. Deutschland hat zuletzt vietna-mesische Boatpeople und Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Bosnienkrieg aufgenommen. Dieses Resettlement genannte Verfahren kann sicher nicht die Lösung für die weltweite Flüchtlingsproblematik sein, aber es ist vielleicht für einige die Rettung. Lange, gefährliche und teure Fluchtwe-ge könnten vermieden werden. Resettlement ist sicher kein Ersatz für Asyl: nach wie vor müssen Flüchtlinge das Recht haben, an europäischen Grenzen Schutz und Asyl zu fordern. Aber Resettlement könnte ein deutliches Signal setzen! Ge-gen Ausgrenzung, Anfeindung und Abschottung von Flüchtlin-gen.
www.save-me-kampagne.de