Uwe Cramer inszeniert den modernen Klassiker an der Landesbühne als „Achterbahnfahrt der Gefühle“. „Es ist ein Stück über Liebe, Poker und ertränkte Hoffnung“, sagt der Berliner Regisseur. Zugleich wird darin der Konflikt der Nord- und Südstaaten Amerikas verhandelt. Blanche DuBois, in höheren Kreisen aufgewachsen, hat den einst beträchtlichen Familienbesitz und ihre Anstellung als Lehrerin verloren. Verzweifelt hofft sie nun auf einen Neuanfang bei ihrer Schwester Stella in New Orleans. Doch schnell gerät die vornehme Blanche in den dortigen beengten Verhältnissen des Arbeitermilieus mit ihrem Schwager Stanley, der gern pokert und trinkt – und in ihren Augen nicht gut genug für Schwester Stella sei, in einen Konflikt. Dieser eskaliert weiter, als Stanley nach und nach all die Geheimnisse aufdeckt, die Blanche nach New Orleans getrieben haben…
Tennessee Williams, der neben Arthur Miller zu den wichtigsten amerikanischen Bühnenautoren gehört, meinte selbst über sich, er schreibe „Plädoyers für die Zerbrechlichen“.
In „Endstation Sehnsucht“ sind Blanche, Stella und Stanley jeweils auf ihre eigene Weise auf der Suche nach dem Glück. Während Stanley als Sohn polnischer Einwanderer sich sein Glück unermüdlich schafft und Stella mit dem Wenigen zufrieden ist, was sie hat (ihrem Mann zudem sexuell verfallen ist), verliert Blanche sich in Tagträumen. Ihr Credo lautet: „Ich will keinen Realismus. Ich will Zauber.“ Diese unterschiedlichen Ansätze zum persönlichen Glück stehen im Fokus von Uwe Cramers Inszenierung. Er ist begeistert, „wie Träume das Leben unterschiedlich bestimmen“. Daran entspinnt sich die Handlung von Tennessee Williams‘ Meisterwerk, das seit seiner Uraufführung 1947 in New York ungebrochen erfolgreich ist. Doch finden alle das, was sie ersehnen? Wie endet der sich zuspitzende Konflikt?
Für das atemberaubende Spiel mit Traum, Illusion und Erwartungen hat Angelika Wedde die Kostüme und die Bühne geschaffen; Letztere in Form eines vielbevölkerten Hauses, welches Einblicke in einen engen Lebensraum gibt.
Regie: Uwe Cramer
Bühne & Kostüme: Angelika Wedde
Dramaturgie: Lea Redlich
Regieassistenz: Maximilian Schuster
Mit: Ramona Marx (Blanche DuBois), Johanna Kröner (Stella DuBois), Sven Heiß (Stanley Kowalski), Timon Ballenberger (Mitch), Jeffrey von Laun (Pablo / Ein junger Kassierer), Aom Flury (Steve), Hannah Sieh (Eunice), Emanuel Jessel (Ein Arzt), Magy Da Silva (Eine Krankenschwester)
Zur Einführung in Werk und Inszenierung wird es vor der Premiere am 18. November um 19.30 Uhr ein Gespräch zwischen Dramaturgin Lea Redlich und Regisseur Uwe Cramer im Oberen Foyer des Stadttheaters geben. Im Anschluss findet dort eine Premierenfeier statt, in deren Rahmen Intendant Olaf Strieb die Beteiligten vorstellt.
Karten gibt es an der Theaterkasse im Service-Center der Landesbühne oder telefonisch unter 04421-9401-15 sowie online unter www.landesbuehne-nord.de.
Weitere Termine 2017 in Wilhelmshaven
Montag, 04. Dezember, 20.00 Uhr, Stadttheater Wilhelmshaven
Mittwoch, 13. Dezember, 20.00 Uhr, Stadttheater Wilhelmshaven
Foto: Volker Beinhorn