Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Ende der Antikenfestspiele - Trierer Sommerfestival wird eingestellt Ende der Antikenfestspiele - Trierer Sommerfestival wird eingestellt Ende der...

Ende der Antikenfestspiele - Trierer Sommerfestival wird eingestellt

Die ANTIKENFESTSPIELE in Trier sollen nicht mehr fortgesetzt werden. Dies sagte Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen (SPD) am November. Die hohen Kosten seien angesichts eines strukturellen Haushaltsdefizits von 60 Millionen Euro kaum zu rechtfertigen.

 

Gerhard Weber, künstlerischer Leiter der ANTIKENFESTSPIELE und Intendant des Theaters Trier: „Dies ist ein sehr schmerzhafter Einschnitt für mich und alle Mitarbeiter des Theaters Trier. Für den Sommer 2010 hatten wir erstmalig ein neues Konzept für die Opern- und Schauspielreihe in der für Mitteleuropa einzigartigen, historischen Spielstätte des antiken, römischen AMPHITHEATERS präsentiert. Es hat uns eine außerordentlich hohe künstlerische Qualität beschert und erheblich zur Profilschärfe der ANTIKENFESTSPIELE beigetragen.

 

Ebenso hätte uns dieses neue Profil die Möglichkeit für langfristige, internationale Koproduktionen gegeben, für die wir bereits in konkreter Vorplanung waren. Enttäuschend ist, dass der Neustart, trotz der nicht unerheblichen Erhöhung des Marketing - Etats, nicht den Publikums-Zuspruch fand, den er verdient hatte. Die Antikenfestspiele waren ein außerordentlich wichtiger Faktor im Kulturleben der ältesten Stadt Deutschland. Bis zuletzt habe ich um eine Fortführung der Festspiele geworben. Dies wurde leider von den Verantwortlichen nicht erhört.“

 

Die Festspiele waren 1998 gegründet worden, um Theater in den antiken Stätten (Amphitheater, Kaiserthermen, Porta Nigra) der ältesten Stadt Deutschlands erlebbar zu machen. Oberste Maxime war, antike Stoffe zeitgenössisch zu inszenieren. Auf dem hochkarätigen Programm standen 2010 die Oper NERONE von Arrigo Boito in der Inszenierung von Andrea Schwalbach (der Hauptdarsteller Gianluca Zampieri wurde in der OPERNWELT als „Sänger des Jahres“ nominiert), Sophokles’ ÖDIPUS/ANTIGONE als Gastspiel des SCHAUSPIEL FRANKFURT in der Inszenierung von Michael Thalheimer, die szenische Lesung FRAGMENTE DER LIEBE mit der Schauspielerin Corinna Harfouch sowie ein Festspielkonzert des Philharmonischen Orchesters der Stadt Trier in Kooperation mit dem Orchestre National de Lorraine Metz sowie Festspielchören aus Trier, Luxemburg und Lothringen/Frankreich. Die internationale Kooperation für die ANTIKENFESTSPIELE 2011 mit einem bedeutenden belgischen Opernhaus stand bereits in fester Planung.

________________________________________

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 10 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑