Gerhard Weber, künstlerischer Leiter der ANTIKENFESTSPIELE und Intendant des Theaters Trier: „Dies ist ein sehr schmerzhafter Einschnitt für mich und alle Mitarbeiter des Theaters Trier. Für den Sommer 2010 hatten wir erstmalig ein neues Konzept für die Opern- und Schauspielreihe in der für Mitteleuropa einzigartigen, historischen Spielstätte des antiken, römischen AMPHITHEATERS präsentiert. Es hat uns eine außerordentlich hohe künstlerische Qualität beschert und erheblich zur Profilschärfe der ANTIKENFESTSPIELE beigetragen.
Ebenso hätte uns dieses neue Profil die Möglichkeit für langfristige, internationale Koproduktionen gegeben, für die wir bereits in konkreter Vorplanung waren. Enttäuschend ist, dass der Neustart, trotz der nicht unerheblichen Erhöhung des Marketing - Etats, nicht den Publikums-Zuspruch fand, den er verdient hatte. Die Antikenfestspiele waren ein außerordentlich wichtiger Faktor im Kulturleben der ältesten Stadt Deutschland. Bis zuletzt habe ich um eine Fortführung der Festspiele geworben. Dies wurde leider von den Verantwortlichen nicht erhört.“
Die Festspiele waren 1998 gegründet worden, um Theater in den antiken Stätten (Amphitheater, Kaiserthermen, Porta Nigra) der ältesten Stadt Deutschlands erlebbar zu machen. Oberste Maxime war, antike Stoffe zeitgenössisch zu inszenieren. Auf dem hochkarätigen Programm standen 2010 die Oper NERONE von Arrigo Boito in der Inszenierung von Andrea Schwalbach (der Hauptdarsteller Gianluca Zampieri wurde in der OPERNWELT als „Sänger des Jahres“ nominiert), Sophokles’ ÖDIPUS/ANTIGONE als Gastspiel des SCHAUSPIEL FRANKFURT in der Inszenierung von Michael Thalheimer, die szenische Lesung FRAGMENTE DER LIEBE mit der Schauspielerin Corinna Harfouch sowie ein Festspielkonzert des Philharmonischen Orchesters der Stadt Trier in Kooperation mit dem Orchestre National de Lorraine Metz sowie Festspielchören aus Trier, Luxemburg und Lothringen/Frankreich. Die internationale Kooperation für die ANTIKENFESTSPIELE 2011 mit einem bedeutenden belgischen Opernhaus stand bereits in fester Planung.
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