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"Ein Spiel um Illusion" von Pierre Corneille, Städtische Theater Chemnitz"Ein Spiel um Illusion" von Pierre Corneille, Städtische Theater Chemnitz"Ein Spiel um Illusion"...

"Ein Spiel um Illusion" von Pierre Corneille, Städtische Theater Chemnitz

Premiere: 1. Dezember 2012, 19.30 Uhr im Schauspielhaus Chemnitz. -----

Die verzweifelten Suche eines Vaters nach seinem Sohn, den er einst verstoßen hatte. Erst ein Zauberer in seiner Höhle verspricht dem Vater Hilfe – und zaubert ihm Stationen aus dem Leben des Sohnes vor Augen: haarsträubende Episoden von unstetem Leben, von Frauengeschichten und Gaunerstücken.

 

Am Ende steht sogar der Aufstieg des Sohnes in den Adelsstand bevor – bis, ja bis Corneille das Stück in einer großen Schlusspointe sich komplett drehen lässt. Eine Pointe, die die Grenzen zwischen Realität und Illusion endgültig auflöst und die – wie letztlich die gesamte Handlung zuvor – getragen ist von einer großen Huldigung an die Kraft, die Magie und die spielerischen Mittel des Theaters.

 

Dieses Element, der Bezug auf das Theater und seine spielerisch-technischen Möglichkeiten, ist auch für Mateja Koležniks Inszenierungsansatz entscheidend, der sich ganz auf diese Mittel konzentriert und dennoch die Handlung aus der Barockzeit herauslöst und in unsere Zeit verlängert. Die Bühnenbildidee von Branko Hojnik (der übrigens beim Festival in Maribor soeben zum wiederholten Mal den Preis für das beste Bühnenbild zugesprochen bekam) greift zurück auf die jahrhundertealten klassischen (zauberischen) Elemente des Theaters: Drehbühne, rote Vorhänge, Licht, Versenkung. Die Kostüme entwirft Alan Hranitelj, dessen Kostümbild für „Yvonne“ zu den gelungensten und faszinierendsten Schöpfungen der letzten Jahre zählen dürfte. Und ebenso wie bei „Yvonne“ gehören auch der Choreograf Matija Ferlin und der Musiker Coco Mosquito wieder zum Regieteam.

 

Deutsch von Simon Werle

 

Regie: Mateja Koležnik

Choreografie: Matija Ferlin

Bühne: Branko Hojnik

Kostüme: Alan Hranitelj

Musik: Coco Mosquito

 

mit: Dirk Lange (Alcandre), Bernd-Michael Baier (Pridamant), Sebastian Tessenow (Clindor), Hartmut Neuber (Matamore), Annett Sawallisch (Isabelle), Tilo Krügel (Geronte), Caroline Junghanns (Lyse), Michael Pempelforth (Adraste), Karl Sebastian Liebich (Kerkermeister / Eraste)

 

Weitere Vorstellungen sind am 7. Dezember, am 10. und 18. Januar, jeweils 19.30 Uhr im Schauspielhaus Chemnitz.

 

 

 

 

 

 

 

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