Am Ende steht sogar der Aufstieg des Sohnes in den Adelsstand bevor – bis, ja bis Corneille das Stück in einer großen Schlusspointe sich komplett drehen lässt. Eine Pointe, die die Grenzen zwischen Realität und Illusion endgültig auflöst und die – wie letztlich die gesamte Handlung zuvor – getragen ist von einer großen Huldigung an die Kraft, die Magie und die spielerischen Mittel des Theaters.
Dieses Element, der Bezug auf das Theater und seine spielerisch-technischen Möglichkeiten, ist auch für Mateja Koležniks Inszenierungsansatz entscheidend, der sich ganz auf diese Mittel konzentriert und dennoch die Handlung aus der Barockzeit herauslöst und in unsere Zeit verlängert. Die Bühnenbildidee von Branko Hojnik (der übrigens beim Festival in Maribor soeben zum wiederholten Mal den Preis für das beste Bühnenbild zugesprochen bekam) greift zurück auf die jahrhundertealten klassischen (zauberischen) Elemente des Theaters: Drehbühne, rote Vorhänge, Licht, Versenkung. Die Kostüme entwirft Alan Hranitelj, dessen Kostümbild für „Yvonne“ zu den gelungensten und faszinierendsten Schöpfungen der letzten Jahre zählen dürfte. Und ebenso wie bei „Yvonne“ gehören auch der Choreograf Matija Ferlin und der Musiker Coco Mosquito wieder zum Regieteam.
Deutsch von Simon Werle
Regie: Mateja Koležnik
Choreografie: Matija Ferlin
Bühne: Branko Hojnik
Kostüme: Alan Hranitelj
Musik: Coco Mosquito
mit: Dirk Lange (Alcandre), Bernd-Michael Baier (Pridamant), Sebastian Tessenow (Clindor), Hartmut Neuber (Matamore), Annett Sawallisch (Isabelle), Tilo Krügel (Geronte), Caroline Junghanns (Lyse), Michael Pempelforth (Adraste), Karl Sebastian Liebich (Kerkermeister / Eraste)
Weitere Vorstellungen sind am 7. Dezember, am 10. und 18. Januar, jeweils 19.30 Uhr im Schauspielhaus Chemnitz.