In der neuen Produktion von Rimini Protokoll betritt Christian Hempel zum ersten Mal eine Theaterbühne, zusammen mit dem Musiker und Altenpfleger Benjamin Jürgens und dem Politiker Bijan Kaffenberger. Auch sie haben Tourette. Gemeinsam mit der Musikerin Barbara Morgenstern stellen sie das Theater auf die Probe: Wieviel Absichtslosigkeit hält es aus? Wieviel Schutz kann es bieten? Und nach dem Applaus wird vielleicht klar: Dieses Stück handelt nicht von Tourette. Sondern viel eher vom Publikum, vom Theater und der Angst vor dem Kontrollverlust.
Seit sie im Jahr 2000 mit »Kreuzworträtsel Boxenstopp« im Mousonturm ihre internationale Karriere starteten, entwickeln Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel unter dem Label Rimini Protokoll in unterschiedlichen Konstellationen Werke auf Bühnen und im Stadtraum, die meist Experten des Alltags ins Zentrum stellen. Rimini Protokoll wurden mit ihren Arbeiten mehrfach zum Berliner Theatertreffen eingeladen, sie erhielten u.a. den Mülheimer Dramatiker Preis, den Theaterpreis DER FAUST und wurden für ihr Gesamtwerk mit dem Silbernen Löwen der 41. Theaterbiennale Venedig ausgezeichnet.
Mit der Uraufführung von »Chinchilla Arschloch, waswas. Nachrichten aus dem Zwischenhirn« im Bockenheimer Depot entwickelt Rimini Protokoll zum ersten Mal nach fast 20 Jahren wieder eine Originalproduktion in Frankfurt und bringt sie hier zur Uraufführung. Künstlerhaus Mousonturm und Schauspiel Frankfurt setzen damit die 2018 mit »Out of Order« von Forced Entertainment begonnene, gemeinsam initiierte Kooperationsreihe an dieser für Frankfurt so zentralen Schnittstelle zwischen den Disziplinen und Sparten fort.
mit Christian Hempel, Benjamin Jürgens, Bijan Kaffenberger
Konzept, Text & Regie Helgard Haug
Komposition & Musik Barbara Morgenstern
die nächsten Vorstellungen: 11.-13.4., 20.00 Uhr// 5.5., 18.00 Uhr// 6. & 7.5., 20.00 Uhr// 10. & 11.5., 20.00 Uhr// 12.5., 18.00 Uhr