Wo Geister in die reale Welt der Menschen eingreifen, ist in diesem scheinbar so unbeschwerten Lustspiel das Tragische nicht fern. Das königliche Herrscherpaar der Elfen Oberon und Titania liegt im Streit um einen Lustknaben. Wütend sinnt Oberon auf Rache: Titania soll sich durch ein Zaubermittel geblendet in ein Scheusal verlieben - es ist der Handwerker Zettel, der in einen Esel verwandelt wird. Pucks Schabernack, den er mit Hermia, Helena, Lysander und Demetrius treibt, ist voll schadenfroher Häme. Irrlichter beschwörend bringt er sie nächtlich vom Weg ab, verwirrt ihre Sinne und beobachtet voll Lust ihre quälende Suche nach dem ersehnten Ziel ihrer Liebe. Bevor das üble Spiel in Verzweiflung endet, bannt Oberon den Zauber und mit dem Morgengrauen trennen sich Geisterwelt und Menschenwelt. Es löst sich der Spuk. War es nur ein Sommernachtstraum? So muss es gewesen sein, denn trotz allem führen die Handwerker zur Hochzeitsfeier von Theseus und Hippolyta, wie geplant, das armselige Rührstück von „Pyramus und Tisbe“ auf.
Youri Vàmos geht es nicht um realistische Abbildung eines historischen Stoffes, „wohl aber um handlungspsychologische Glaubwürdigkeit.“
Youri Vàmos wurde in Budapest geboren und absolvierte seine Tanzausbildung an der Staatlichen Ballettschule seiner Heimatstadt. Nach seinem ersten Engagement als Solist der ungarischen Staatsoper wurde er 1972 als Erster Solist an die Bayerische Staatsoper verpflichtet. Gastspiele führten ihn u. a. in die USA, nach Japan, nach Paris und Wien, an die Mailänder Scala und an die Staatsoper Berlin.
Nach Stationen als Ballettdirektor am Theater Dortmund, der Oper Bonn und des Basler Balletts ist er seit der Spielzeit 1996/97 Direktor des Balletts der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf. Mit Ballettklassikern wie z. B. „Giselle“, „Schwanensee“, „Der Nussknacker“, „Dornröschen“, „Romeo und Julia“ und „Cinderella“ hat sich Youri Vàmos in eigenen Deutungen auseinander gesetzt. Darüber hinaus schuf er neue Handlungsballette und bedeutende Kreationen wie „Erda“, „Le Sacre du Printemps“ und „Carmina Burana“. „Ein Sommernachtstraum“ ist seine erste Zusammenarbeit mit dem Ballett des Badischen Staatstheaters.
Musikalische Leitung: Daniel Carlberg |
Choreografie / Inszenierung: Youri Vàmos |
Bühne und Kostüme: Michael Scott |
Licht: Klaus Gärditz
Solisten und Ballettensemble des Badischen Staatstheaters, Studierende der Akademie des Tanzes Mannheim
Mitglieder des Opernensembles und Chores des Badischen Staatstheaters, Badische Staatskapelle
Weitere Vorstellungen: 4.2., 5.2. und 12.2.09