In der Gegenwart der späten DDR traf Tschechows berühmtes Drama den Nerv des Publikums. Stillstand, Kleingeist, Begrenztheit – das kannten die Leute, und hegten ihr eigenes, unerreichbares »Nach Moskau!«. So avancierte Thomas Langhoffs Inszenierung der Drei Schwestern am Maxim-Gorki-Theater (Premiere 1979), mit Monika Lennartz, Ursula Werner und Swetlana Schönfeld in den Titelrollen, zum echten Theater-Hit. In 157 Vorstellungen wurde leidenschaftlich gelitten und grotesk gesehnt.
Anlässlich des 70-jährigen Bestehens des Gorki-Theaters spüren Regisseur Christian Weise und sein Ensemble – auf Grundlage der Verfilmung von 1984 – dem Zeitgeist und Lebensgefühl von damals nach.
»Nein, nicht die Sehnsucht nach dem Leben ist das Thema des Stückes. Den Sinn des Lebens, den Sinn des Leidens, das ist es, was die armen Schwestern suchen. Fleißig und klug, sensibel und ehrlich sind sie und nichts, nichts werden sie verstehen. Ist das tragisch? Ja. Ist das komisch? Ja.« Thomas Langhoff
In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln
Regie Christian Weise
Bühne Jeeyoung Shin
Kostüme Pina Starke
Musik Falk Effenberger
Dramaturgie Maria Viktoria Linke
Mit Emre Aksızoğlu, Karim Daoud, Tim Freudensprung, Kinan Hmeidan, Oscar Olivo, Falilou Seck
Weitere Vorstellungen:
3., 28. und 30. Oktober, 20:30 Uhr, Studio Я
29. Oktober, 19:00 Uhr, anschl. Publikumsgespräch, Studio Я