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Dmitri Schostakowitschs musikalische Komödie »Moskau, Tscherjomuschki« in der Semperoper Dresden

Premiere 21.02.2014, 20:00 Uhr in Semper 2. -----

Die immer wieder gerne beschworene Utopie vom neuen Menschen und den dafür notwendigen Lebensverhältnissen ist das Thema von Schostakowitschs einziger musikalischer Komödie aus dem Jahr 1958. Sie spielt in einer zu jenem Zeitpunkt entstehenden Plattenbausiedlung in Moskau, die den poetisierenden Namen Tscherjomuschki, übersetzt Vogelbeerbaum oder Faulbeerbaum, trägt und später als einer der Chruschtschow-Slums firmiert.

 

1958 – in Moskau herrscht akute Wohnungsnot. Hoffnung bietet eine Trabantenstadt mit dem verheißungsvollen Namen Tscherjomuschki. Vier Paare folgen dem propagandistisch bejubelten Glücksversprechen der sowjetischen Regierung und bemühen sich um eine Bleibe in Tscherjomuschki: der Fremdenführer Bubenzow mit seiner jungen Frau Mascha, Boris und Lidotschka, die sich gerade erst kennen und später lieben lernen, sowie Lidotschkas Vater Barbunow und Sergej, ein alter Freund Boris’ und Chauffeur des Funktionärs Drebednjow, welcher mit seiner Frau das letzte Paar der Heimatsuchenden bildet.

 

Die vielversprechende Wohnanlage entpuppt sich jedoch schnell als schlampig gebaute Abschiebestation, in der die öde Wildnis des Plattenbaus wenig heimelig anmutet und Korruption den Alltag bestimmt.

 

Unter dem Deckmantel einer Komödie enthüllt Dmitri Schostakowitsch die Wahrheit über die sowjetische Umsiedlungspolitik im politischen Tauwetter der Chruschtschow-Ära. Dabei helfen ihm damals wie heute mitreißende Melodien – inspiriert durch das amerikanische Musical und die westliche Operette – , die Staatsvertreter mittels scheinbar vordergründigem Lachen bloßzustellen.

 

Musikalische Komödie in drei Akten von Dmitri Schostakowitsch

In deutscher Sprache

 

Musikalische Leitung: Mikhail Agrest

Inszenierung: Christine Mielitz

Bühnenbild & Kostüme: Christian Rinke

Chor: Christiane Büttig

Licht: Marco Dietzel

Video: Knut Geng

Dramaturgie: Christian Baier, Valeska Stern

Choreografie: Katrin Wolfram

Figurenbildnerin: Franziska Schmidt

 

Besetzung am 21.02.2014

Sascha Bubenzow: Alexander Hajek

Mascha: Sabine Brohm

Semjon Baburow: Tom Martinsen

Lidotschka: Nadja Mchantaf

Boris Korezki: Sebastian Wartig

Sergej Gluschkow: Adam Frandsen

Ljusja: Christel Loetzsch

Drebednjow: Matthias Henneberg

Wawa: Christiane Hossfeld

Barabaschkin: Michael Kranebitter

Puppenspieler 1: Falk Pieter Ulke

Puppenspieler 2: Jens Hellwig

Puppenspieler 3: Kora Tscherning

 

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