Für ihren Vater ist das die boshafte Lüge zur Verschleierung sexueller Eskapaden, die Mutter weiß nicht, was sie denken soll, und die Marquise entschließt sich zu einem radikalen Schritt. Per Anzeige sucht sie den Vater des Kindes. Sie führt eine radikale Aufklärungskampagne gegen sich selbst, und es zeigt sich eine Welt, in der es keine Gewissheiten gibt, nicht einmal die Gewissheit, dass eine Frau über sich selbst sagen kann, ob sie schwanger ist oder nicht.
Und wer ist dann der selbsterklärte Vater? Ein Monster? Ein Retter? Ein Engel? Ein Soldat, der einen Fehler begangen hat? Ein Soldat, der den impliziten Regeln des Krieges folgte oder einfach nur ein Mann, der sich verliebt hat? Die Kette der unglaublichen Ungeheuerlichkeit ist an diesem Punkt noch nicht zu Ende, denn
gesucht wird die Wahrheit.
In einer detektivischen Rückschau, rasant und mit gewalttätig stürmender Sprache arbeiten sich die Figuren an die Wahrheit heran. Eine Wahrheit, die, je näher man ihr kommt, zerfällt.
Nach DIE HERMANNSSCHLACHT, DER ZERBROCHNE KRUG und DIE SCHROFFENSTEINS – EINE FAMILIENSCHLACHT widmet sich Regisseurin Tanja Weidner einem weiteren Kleist-Text, der anlässlich der #metoo-Debatte aktueller ist denn je.
Novelle in einer Fassung von Tanja Weidner. Schauspiel ab 14 Jahren.
Inszenierung | Tanja Weidner
Bühne & Kostüm | Annette Wolf
Mit | Rosana Cleve
Fr 25.01.19 | 19:00 Uhr
Sa 26.01.19 | 20:00 Uhr
So 27.01.19 | 18:00 Uhr
Di 29.01.19 | 20:00 Uhr
Di 12.02.19 | 20:00 Uhr
Mi 13.02.19 | 20:00 Uhr
weitere Termine folgen.