So hinterfragt die feministische Performance die Bedeutung von Autorenschaft und Hierarchie in der Erarbeitung von Choreografien ebenso wie in gängigen Praktiken der Tanzausbildung, deren Ziel es ist, einem zu erreichenden Ideal möglichst perfekt nachzueifern.
Wie steht es um Hierarchie und Autorität in der Beziehung zwischen Choreograf und Tänzer? Teils bekannte Bewegungen, physische oder verbale Zitate, Verweise auf Objekte und Klänge aus den Originalarbeiten treffen in der Performance aufeinander und werden von den drei Tänzerinnen mit Spuren des Eigenen durchsetzt. Das Ergebnis sind neue Werke, die auf ein Original zurückblicken, das im Verlauf des Aneignungsprozesses in zahlreichen Wiederholungen nuanciert und abgewandelt wird.
Für die drei Tänzerinnen Roni Katz, Manon Parent und Lisa Densem ist die Aneignung dieser Choreografien auch eine Reaktion auf Momente, die sie als Tänzerinnen als übergriffig, erniedrigend oder einschüchternd erlebt haben. In Zeiten der #MeToo Debatte, die längst auch die Bühnen mit ihren tradierten Produktionsweisen erreicht hat, versteht sich „A Matter of One´s Own“ somit auch als feministischer Beitrag auf der Suche nach einer neuen, gleichberechtigten Form der Zusammenarbeit – und nicht zuletzt als Aufruf die Machtstrukturen auch im Tanz zu verändern.
Konzept, Choreografie, Tanz: Roni Katz
Co-Choreografie, Tanz, Sound: Manon Parent
Co-Choreografie, Tanz: Lisa Densem
Dramaturgie: Maya Weinberg
Kostüm und Setdesign: Xenia Taniko
Lichtdesign Annegret Schalke|
Produktionsleitung: Annett Hardegen
Weitere Vorstellungen: 30. November, 1. und 2. Dezember, 20.30 Uhr
Ort: Uferstudios – Uferstr. 8/23 bzw. Badstr. 41a | 13357 Berlin
Tickets: karten@viertewelt.de und via www.reservix.de
Preis:13,- / 8,- (ermäßigt) / 6,- Euro für Studenten
Eine Produktion von Roni Katz, gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.