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Deutschsprachige Erstaufführung" RAMAYANA von David Farr, Theater der Jugend in Wien

Premiere am 25. März 2015 um 19.30 Uhr, Renaissancetheater, Neubaugasse 36. -----

Es ist ein Stoff, aus dem die Träume sind und – neben der Mahabharata – das zweite große indische Nationalepos: Das Ramayana erzählt in sieben Büchern die Lebensgeschichte des Prinzen Rama aus dem Königreich Kosala, der eine glückliche Kindheit verbringt, bis ihm eines Tages die Strafe der Verbannung droht.

 

Zur Tragödie mutiert sein Leben, als seine schöne Frau Sita vom schrecklichen Dämonenkönig Ravana entführt wird. Gemeinsam mit dem Affen Hanuman macht sich Rama auf, seine Geliebte aus den Fängen des Bösen zu befreien. Bis heute bewegt diese große Lebens- und Liebesgeschichte die Menschen weit über Indiens Grenzen hinaus. Sie ist nicht nur Symbol für ein fern in der Vergangenheit zurückliegendes Goldenes Zeitalter, sondern ihre Hauptfigur, Prinz Rama, wird gemeinhin als Inkarnation des Gottes Vishnu angesehen. Und so mancher wird in der frühen fernöstlichen Handlung Parallelen zu den antiken griechischen Dichtern Homer und Ovid finden, aber auch Szenarios entdecken, die uns aus der Dramenwelt eines William Shakespeare vertraut erscheinen. In einfachen Dörfern wie an königlichen Höfen wurden die Erzählungen aus dem Ramayana rezitiert, gesungen, tänzerisch nachgestellt, mit Hilfe von Skulpturen, Reliefs und Malereien auf Tempelwänden der Götter Shiva und Vishnu abgebildet, auf Bühnen, in Puppentheatern und als Schattenspiel aufgeführt und in der Zwischenzeit auch sehr erfolgreich als Fernsehserie verfilmt.

 

Nachdem Regisseur Henry Mason sein Publikum in der vergangenen Spielzeit mit Michael Endes „Unendlicher Geschichte“ auf zwei Reisen nach Phantásien mitgenommen hat, entführt er es nun in die nicht minder bilderreiche Welt der fernöstlichen Mythologie.

 

Das Ramayana ist in Indien eine lebendige Kraft. In Übersetzungen und Bearbeitungen und auf jene vielfältige Art, in der Überlieferungen und Legenden sich ausbreiten und Bestandteil der Lebensweise eines Volkes werden.

Jawaharlal Nehru

 

David Farr kam 1969 in Surrey, England, zur Welt. Er studierte englische Literatur in Cambridge, begann schon während dieser Zeit zu inszenieren und gewann 1991 den Guardian Student Drama Award beim Fringe Festival in Edinburgh. Seine erste professionelle Regiearbeit erfolgte am Londoner Gate Theatre, dessen künstlerischer Leiter er 1995 im jungen Alter von 25 Jahren wurde und bis 1998 blieb. 2002 wechselte er an das Bristol Old Vic, 2005 an das Lyric Theatre Hammersmith. Seit 2009 ist er stellvertretender Direktor der Royal Shakespeare Company. Neben seiner Arbeit als Regisseur, verfasste er außerdem zahlreiche Theaterstücke und Bühnenadaptionen. Überdies ist er Drehbuch-Mitautor der BBC-Serie „Spooks“ und des Spielfilms „Hanna“.

 

Henry Mason wurde 1974 in London geboren, wuchs aber in Deutschland und Österreich auf und studierte Theaterpraxis und Germanistik an der Universität von Exeter, GB. Seit 1996 arbeitet er als Regisseur, Autor und Schauspieler für Sprech- und Musiktheater, seit 2001 auch regelmäßig für junges Publikum. Er inszenierte und schrieb u.a. für die Volksoper Wien, Oper Dortmund, RSAMD Glasgow, Sommerspiele Melk, Theater Phönix, Landestheater Linz und das Stadttheater Klagenfurt. Mason verfasste zahlreiche Stücke, Übersetzungen (vor allem Shakespeare und diverse Opernlibretti), Liedtexte und Nachdichtungen. Er arbeitete u.a. als Regisseur des Barockopernprojekts Opera da Camera (1996–2005), war Co-Leiter der freien Gruppe Theater Unser (1999–2001), Leiter des Shakespeareensembles His Majesty’s Players (2005–2008) und Co-Leiter des Theaters in der Kulturfabrik Helfenberg (2011-2013). Von 2007 bis 2009 war Mason Künstlerischer Leiter des u\hof: Theater für junges Publikum am Landestheater Linz und von 2009 bis 2012 Oberspielleiter und stellvertretender künstlerischer Leiter am Theater der Jugend, wo er für viele erfolgreiche Inszenierungen, wie „Honk!“, „Das Dschungelbuch“, „Starseeker“ und „Die unendliche Geschichte“ verantwortlich zeichnete. Zu seinen Auszeichnungen gehören der oö. Bühnenkunstpreis 2012 für seine Inszenierung von Shakespeares „Das Wintermärchen“ und die Nominierung für den Nestroy-Theaterpreis 2011 in der Kategorie Spezialpreis für drei Inszenierungen am TDJ. Im Sommer 2013 gab Henry Mason sein Debüt bei den Salzburger Festspielen mit Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“.

 

Deutsch von Henry Mason

 

Regie: Henry Mason

Bühne: Vinzenz Karl Gertler

Kostüme: Jan Meier

Licht: Christian Holemy

Figurendesign / Figurenbau und Coaching: Rebekah Wild

Kampfcoach: Mel Stein

 

mit Iréna Flury, Christian Graf, Daniel Jeroma, Andreas Kammerzelt, Manolo Palma, Joachim Rathke, Lukas Sartori, Katharina Solzbacher

 

Weitere Vorstellungen: bis 28. April 2015

ab 13 Jahren

 

 

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