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Deutschsprachige Erstaufführung: „Das Schlangenei“ von Ingmar Bergman, Hans Otto Theater Potsdam

Premiere am 25. November um 19:30 Uhr in der Reithalle. -----

Berlin 1923: Arbeitslosigkeit, Inflation, politischer Extremismus und blanke Angst grassieren in der aus den Fugen geratenen Weimarer Republik. Der Amerikaner Abel Rosenberg, ein ursprünglich aus Lettland stammender Jude und Zirkusartist, ist mit seinem Bruder Max und Schwägerin Manuela nach einem Gastspiel in Berlin geblieben.

 

Eines Nachts findet er Max erschossen in seinem Zimmer auf. Von der Polizei wird Abel schnell zum Hauptverdächtigen gestempelt, zumal in seiner Umgebung weitere rätselhaft grausame Morde geschehen. Obwohl er der Tat verdächtig bleibt, zieht er mit seiner Schwägerin Manuela zusammen. Manuela schlägt sich als Tänzerin in einem drittklassigen Kabarett durch, während Abel versucht, durch Alkohol mit den verwirrenden Bildern auf der Straße und in seinem Kopf fertig zu werden. Da bietet ihnen der mysteriöse Arzt Dr. Vergerus Arbeit und Unterkunft in seinem Privatsanatorium an. Abel findet bald heraus, dass sich dort Notleidende bizarren medizinischen Versuchen zur Verfügung stellen. Auch Abels Bruder Max wurde Opfer der sadistischen Experimente. Als Inspektor Bauer dem dämonischen Arzt auf die Schliche kommt, ist es für Manuela bereits zu spät: Sie ist wahnsinnig geworden. Abel kann nur noch versuchen, seine eigene Haut zu retten …

 

»Jeder kann sehen, was die Zukunft bringt. Es ist wie ein Schlangenei. Durch die dünne Membran erblickt man bereits das vollkommen ausgebildete Reptil.« In seinem Spielfilm aus dem Jahr 1977 erzählt Meisterregisseur Ingmar Bergman von Deutschland vor der Apokalypse des Nationalsozialismus – eine Parabel auf die Bedrohung einer Gesellschaft durch die Implosion ihrer Mitte.

Raphael Rubino und Melanie Straub spielen das Paar Abel und Manuela Rosenberg.

 

Nach der erfolgreichen Erstaufführung „Enron“ inszeniert Niklas Ritter nun erneut am Hans Otto Theater. Nach einem Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig arbeitete er bislang u. a. am Schauspiel Leipzig, am Schauspiel Köln, am Theater Dessau und am Maxim Gorki Theater, wo er vor allem Gegenwartsstoffe in Szene setzte, so u. a. die Adaption des Films „Der Mann ohne Vergangenheit“ von Aki Kaurismäki oder „Die Reise“ von Bernward Vesper (beides am Maxim Gorki Theater Berlin). Seit der Spielzeit 2011/12 ist Niklas Ritter Leitender Regisseur am

Anhaltischen Theater Dessau.

 

Regie: Niklas Ritter

Bühne: Bernd Schneider

Kostüme: Karoline Bierner

Musik: Til Ritter

 

Mit: Raphael Rubino//Melanie Straub//Wolfgang Vogler//Christoph Hohmann//Rita Feldmeier//Michael Schrodt//Florian Schmidtke//Meike Finck//Elzemarieke de Vos

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