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»Der Wildschütz« von Albert Lortzing im Theater Magdeburg

Premiere am 9. Mai 2015, 19.30 Uhr im Opernhaus. -----

Für seine Verlobungsfeier mit Gretchen erlegt der Dorfschulmeister Baculus, nicht ganz legal, einen Bock und wird dafür vom Grafen suspendiert. Die als Student verkleidete Baronin Freimann bietet Baculus ihre Hilfe an: Als Gretchen verkleidet kann sie nicht nur ihren zukünftigen Bräutigam, den Baron Kronthal, unerkannt in Augenschein nehmen, sondern auch den Grafen mit weiblichen Charme um Vergebung bitten.

Graf und Baron entflammen für das unechte Gretchen, während Baculus um die Gunst der Gräfin buhlt, die ihre Diener mit ihrer Vorliebe für die alten Griechen traktiert. Bis die richtigen Paare zueinander finden, nimmt sich die »Stimme der Natur« ihr Recht, alle verstricken sich in ein Netz aus Sehnsüchten und es gibt reichlich Verwirrung. Am Ende stellt sich heraus, dass Baculus gar kein »Wildschütz« ist, sondern in der Dämmerung statt eines Rehbocks seinen eigenen Esel erlegt hat.

 

Lortzings Spieloper »Der Wildschütz oder Die Stimme der Natur«, 1842 in Leipzig erfolgreich uraufgeführt, ist durch ihren gewitzten Umgang mit der »Conditio humana« zeitlos und mehr als eine harmlose Verwechslungskomödie. Meisterhaft versteht es Lortzing, zündende Musik mit pointierten Dialogen und satirischen Seitenhieben auf Standesdünkel zu verbinden.

 

Seine zahlreichen Engagements führten den Opernregisseur Aron Stiehl 2010 erstmals auch nach Magdeburg. Hier setzte er den Doppelabend »Nacht der Ängste/Gianni Schicchi« sowie 2011 Johann Strauss‘ »Fledermaus« in Szene. In der Zwischenzeit inszenierte er für Bayreuth und die Oper Leipzig Wagners frühe Oper »Das Liebesverbot«, die in seiner Regie 2013 erstmals bei den Festspielen zur Aufführung kam. Weitere Stationen waren zuletzt die Oper Leipzig (»Madame Butterfly«), das Stadttheater Klagenfurt (»Im weißen Rössl«, »End of the Rainbow«), das Theater St. Gallen (»Ariadne auf Naxos«) sowie das Staatstheater Karlsruhe (»Tannhäuser«).

 

In ihrer Inszenierung kitzeln Aron Stiehl und sein Bühnenbilder Simon Holdsworth die erotischen Energien aus dem Lustspiel heraus. Das Bühnenbild des jungen Briten, mit dem Stiehl bereits mehrfach zusammenarbeitete, transportiert optisch von der Rückeroberung der Natur und erzählt zugleich von der Einengung natürlichen Empfindens durch konstruierte gesellschaftliche Wertevorstellungen, denen die Figuren, mehr oder weniger bewusst, zu entkommen trachten. Für die Kostüme zeichnet Dietlind Konold verantwortlich. Die Schülerin von Wilfried Minks arbeitet mit Regisseuren wie Jürgen Flimm, Dieter Giesing und Andrea Breth zusammen und stattet regelmäßig Produktionen an namhaften Bühnen in Deutschland und Europa aus.

 

Die Rolle des Baron Kronthal singt als Gastsolist Ralf Simon.

 

Der Wildschütz

...oder Die Stimme der Natur

Komische Oper von Albert Lortzing

 

Musikalische Leitung Michael Balke

Regie Aron Stiehl

Bühne Simon Lima Holdsworth

Kostüme Dietlind Konold

Dramaturgie Ulrike Schröder

Chor Martin Wagner

 

Besetzung

Graf von Eberbach Roland Fenes

Die Gräfin Ks. Undine Dreißig

Baron Kronthal Ralf Simon

Baronin Freimann Julie Martin du Theil

Nanette Sylvia Rena Ziegler

Baculus Johannes Stermann

Gretchen Milena Arsovska

Pankratius Peter Wittig

 

Opernchor des Theaters Magdeburg

Es spielt die Magdeburgische Philharmonie

 

weitere Vorstellungen: 16. 5., 29. 5., 5. 6. 2015

 

 

 

 

 

 

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