Hausregisseur Jan-Christoph Gockel verschneidet Shakespeares Stück mit Werner Herzogs neuem Roman „Das Dämmern der Welt“. Darin erzählt Herzog die Geschichte des Soldaten Hiroo Onoda, der 29 Jahre lang auf einer Insel den Zweiten Weltkrieg weiterkämpft. Alle Nachrichten darüber, dass der Krieg zu Ende ist, hält er für Fälschungen. Doch eines Tages muss er – so wie Prospero seinen Zaubermantel ablegt – zurück in eine Welt, die ohne ihn weitergelebt hat. Magie ist hier der nackte Kampf ums Überleben und um die Aufrechterhaltung eines Auftrags, dessen Gültigkeit abgelaufen ist.
Jan-Christoph Gockel zeigt Shakespeares zyklische Geschichte um Macht, Unterwerfung und Widerstand und Herzogs literarisches Denkmal eines sinnlosen Krieges in einer spektakulären Ästhetik mit Puppen von Michael Pietsch.
„Die Wahrheit ist, dass der Krieg niemals aufgehört hat.“
Mit Bernardo Arias Porras, Katharina Bach, Michael Pietsch, Thomas Schmauser, Anton Berman, Maria Moling (Live-Musik), Lilli Pongratz (Live-Kamera)
Regie Jan-Christoph Gockel
Bühne Julia Kurzweg
Kostüme Janina Brinkmann
Puppenbau Michael Pietsch
Musik Anton Berman, Maria Moling
Video Lilli Pongratz
Licht Christian Schweig, Stephan Mariani
Dramaturgie Claus Philipp, Tobias Schuster