Das Thema war bildhaft und aussagekräftig; keiner, der nicht verstanden hätte, dass es um Hitler und um den Weltkrieg ging:
Der Kaiser von Atlantis herrscht als Tyrann über sein Land und führt Krieg, weil er sich bereichern und größere Macht gewinnen will. Durch den Trommler lässt er den Krieg aller gegen alle verkünden. Daraufhin verweigert der Tod seinen Dienst, um „die Zukunft der Menschen groß und lang“ zu machen, er verweigert sich ganz und streikt. Nun stirbt überhaupt niemand mehr. Das Leben verfällt in Lähmung ohne den Tod, der Kaiser kann nichts mehr ausrichten, sein Land versinkt im Chaos. Verzweifelt fleht der Herrscher in seiner Ohnmacht den Tod an, mit seinem Werk doch wieder fortzufahren. Aber vergeblich. Am Ende willigt der Tod schließlich ein, seine Rolle wieder zu spielen, stellt aber zur Bedingung, dass der Kaiser sein erstes Opfer werden solle.
Der Aufführung des KAISER VON ATLANTIS ist Karl Amadeus Hartmanns Sonate 27. APRIL 1945 für Klavier nachgestellt, in der der Komponist den Todesmarsch von Häftlingen des Konzentrationslagers Dachau, dessen Augenzeuge er hatte werden müssen, musikalisch verarbeitet.
Spiel in einem Akt
Dichtung von Peter Kien
Koproduktion mit dem Beethovenfest Bonn
Musikalische Leitung
Hermes Helfricht
Stephan Zilias [12.10.|26.10.]
Regie
Seollyeon Konwitschny
Aussattung
Helmut Brade
Licht
Thomas Roscher
Regieassistenz und Abendspielleitung
Lea Pfeffekoven
Dramaturgische Mitarbeit
Constanze von Kotzebue
Besetzung
Kaiser Overall
Giorgos Kanaris
Der Lautsprecher / Tod
Leonard Bernad
Harlekin / Pierrot / Soldat
Christian Georg
Bubikopf / Mädchen / weibl. Soldat
Rose Weissgerber
Der Trommler
Charlotte Quadt
Beethoven Orchester Bonn
Eine Stunde vor Aufführungsbeginn stehen im Foyer ehrenamtliche OPERNFÜHRER für Sie bereit und freuen sich auf Ihre Fragen zu Werk und Inszenierung.
16 Sep 20:00 H
22 Sep 20:00 H
12 Okt 20:00 H
26 Okt 20:00 H
Bild: Viktor Ullmann