Die Tagebuchaufzeichnungen von Anne Frank gelten als wichtiges und erschütterndes Zeugnis über die Schrecken der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Das Libretto orientiert sich detailgenau an den Berichten des jungen Mädchens, das ihren 16. Geburtstag nicht mehr erlebte.
Die Handlung der Oper setzt ein mit Annes 13. Geburtstag, an dem sie von ihrem Vater ein Tagebuch geschenkt bekommt. Kurz darauf muss sich die Familie, auf Grund ihres jüdischen Glaubens, in einem Hinterhaus in Amsterdam vor der Gestapo verstecken. Dort dokumentieren Annes Gedanken den hohen psychischen Druck, dem das junge Mädchen ausgesetzt war, sowie die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Leids. Nach zwei Jahren im Versteck wird die Familie verraten und von den Nationalsozialisten entdeckt. 1945 starb Anne Frank an Typhus im Konzentrationslager Bergen-Belsen, nur wenige Woche vor Kriegsende. Später werden die Notizen von ihrem Vater Otto Frank, dem einzigen Überlebenden der Familie Frank, veröffentlicht. 1969 dienen sie Grigori Frid als Vorlage für seine Kammeroper.
Inszeniert wird die Mono-Oper im kleinen und intimen Rahmen auf einem Rundpodest im Podium des Opernhauses vor dem Publikum, das im Kreis rund um die Bühne platziert wird.
Die atmosphärisch-expressive Musik von Frid wird einstudiert von Anna Grinberg, die die Sopranistin Irma Mihelič auch am Klavier begleitet. Die aus Slowenien stammende Sängerin Mihelič wechselte aus dem Opernstudio der Staatsoper Stuttgart in das Ensemble des Theaters Magdeburg und stellt sich in der Titelrolle der Anne Frank in Magdeburg vor. Als Regisseur konnte Regieassistent Sebastian Gruner gewonnen werden, der in der letzten Spielzeit bereits erfolgreich bei der Kinderoper »Nabucco« am Theater Magdeburg Regie geführt hat.
Die Kammeroper »Das Tagebuch der Anne Frank« ist geeignet für Kinder ab 12 Jahre.
Für Schülerinnen und Schüler sind auf Wunsch ein szenischer Einführungsworkshop und ein Nachgespräch buchbar. Außerdem gibt es zu dieser Produktion eine Materialmappe. Interessierte Lehrkräfte wenden sich bitte an den Theaterpädagogen Matthias Brandt: matthias.brandt@theater-magdeburg.de