Sein früherer Weggefährte Robespierre dagegen hält das Mittel der Gewalt für unverzichtbar, um die Revolution zu einem glücklichen Ende zu führen. In einem politischen Schauprozeß bringt er seinen ehemaligen Freund auf die Guillotine, freilich ohne zu wissen, daß ihn das selbst das Leben kosten wird.
Georg Büchner, der steckbrieflich gesuchte „schreckenerregende Demokrätzer“, der 1834 eine der mitreißendsten revolutionären Flugschriften deutscher Sprache - „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ - verfaßt hat, nimmt weder für noch gegen die Revolution Stellung: er betrachtet sie mit der Unbestechlichkeit des Wissenschaftlers und diagnostiziert ihre Agonie mit der Kälte des Mediziners. „Was ist das, was in uns lügt, hurt, stiehlt und mordet?“ fragt auch sein Danton.
Bestürzend gegenwärtig sind Büchners blutvolle Gestalten, die in dieser fiebrigen Geschichte über Tod und Sexualität den Traum von einer gerechteren Welt träumen. Schnell ist er ausgeträumt und die weiter herrschende soziale Not stellt die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Dogmen und der politischen Legitimation von Gewalt.
Regie – Michael Gampe
Schauspielausbildung am Konservatorium der Stadt Wien; über 50 Hauptrollen am Theater, bei Film und Fernsehen. Seit 1986 freischaffender Schauspieler und Regisseur u.a. am Residenztheater München, Salzburger Landestheater, Schauspiel Frankfurt, Hebbeltheater Berlin, Düsseldorfer Schauspielhaus, Wiener Volkstheater, Theater in der Josefstadt, Theatersommer Reichenau. Am TLT inszenierte er Lumpazivagabundus, Richard III, Tod eines Handlungsreisenden und Der Zerrissene.