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»Cyrano de Bergerac« von Martin Crimp nach Edmond Rostand - Deutsches Theater in Göttingen

Premiere am Sa, den 17. Juni 2023 um 20.30 Uhr • dt.x Parkdeck

Cyranos Degen ist scharf und sein Regiment berüchtigt. Doch Cyrano hat noch ganz andere Waffen zur Hand. Niemand geht so gekonnt mit Worten und Reimen um wie er. Kein Wunder, dass ihm die Welt zu Füßen liegt, wenn er dichtet. Es könnte alles perfekt sein, wenn da nicht seine außergewöhnlich große Nase wäre, die er als Makel und hässlich empfindet. Eben diese hindert den ansonsten selbstbewussten Cyrano daran, Roxane seine Liebe zu gestehen.

Copyright: Lenja Kempf

Roxane, extrem smart, emanzipiert und gleichermaßen schön, ist Cyrano zwar durchaus zugetan, hat aber ihr Herz an Christian verloren, der besonders handsome, aber weniger intelligent daherkommt und auch im Texten von Reimen noch großen Nachholbedarf hat. Als Roxane auf schriftliche Liebesbekundungen besteht, gerät Christian in die Bredouille und bittet Cyrano um Hilfe. So wird Cyrano zum amourösen Ghostwriter und flüstert Christian aus dem eigenen Herzen sprechend, die schönsten Worte ein. Doch was für den Moment Wirkung zeigt, kann auf Dauer nicht bestehen. Ein Krieg lässt die Welt aus den Fugen geraten und verändert alles.

Das dramatische Portrait des Dandys und Dichters Cyrano de Bergerac von Edmond Rostand ist berühmt und allseits bekannt. Martin Crimp hat ein modernes Äquivalent zum Versdrama des 19. Jahrhunderts gefunden und tauscht gedichtete Verse gegen Spoken Word und Hip-Hop Reime, die somit gleichermaßen poetisch wie politisch daherkommen. Die Neufassung des Klassikers ist nicht nur stilistisch modernisiert, sondern auch um zeitgenössische Debatten erweitert. Crimp gelingt dieser Spagat zwischen Vergangenheit und Gegenwart mitreißend, kraftvoll und mit viel Humor. Auf einer Freilichtbühne, auf dem Parkdeck des Deutschen Theaters werden die Diskurse, Slams und Liebestragödien mit Worten und Degen ausgefochten.

Der britische Dramatiker Martin Crimp wurde 1956 in Dartford geboren. Er studierte in Cambridge englische Literatur. Neben zahlreichen Theaterstücken schrieb er mehrere preisgekrönte Hörspiele und veröffentlichte Übersetzungen und Bearbeitungen. Sein Werk wurde mehrfach ausgezeichnet. 2021 erhielt er den Jürgen Bansemer & Ute Nyssen Dramatikerpreis. »Mit seiner klaren, gelegentlich ironischen Sprache seziert Crimp ein dramatisches Gespinst aus bedrohlichen Abhängigkeiten und grausamen Machtkämpfen«, begründete die Jury ihre Entscheidung.

Komödie von Martin Crimp nach Edmond Rostand | Deutsche Fassung von Ulrich Blumenbach und Nils Tabert

Regie
Annette Pullen
Bühne
Iris Kraft
Kostüme
Katharina Weissenborn
Choreografie
Christian Ewald
Dramaturgie
Sarah Lena Tzscheppan

Mit                                           
Gabriel von Berlepsch, Gaby Dey, Florian Donath, Rebecca Klingenberg, Roman Majewski, Daniel Mühe, Ronny Thalmeyer, Nathalie Thiede, Christoph Türkay, Gerd Zinck

20.06
Di
20:30-22:00 Uhr
21.06
Mi
20:30-22:00 Uhr
23.06
Fr
20:30-22:00 Uhr
24.06
Sa
20:30-22:00 Uhr
25.06
So
15:00-16:30 Uhr
27.06
Di
20:30-22:00 Uhr
29.06
Do
20:30-22:00 Uhr
30.06
Fr
20:30-22:00 Uhr
01.07
Sa
20:30-22:00 Uhr
03.07
Mo
20:30-22:00 Uhr
05.07
Mi
20:30-22:00 Uhr
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Do
20:30-22:00 Uhr
07.07
Fr
20:30-22:00 Uhr

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