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18. St.Galler Festspiele18. St.Galler Festspiele18. St.Galler Festspiele

18. St.Galler Festspiele

23. Juni bis 7. Juli 2023

Inspiriert von der Biografie des Dichters André Chénier verschmelzen in Umberto Giordanos veristischer Oper "Andrea Chénier" Dichtung und Wahrheit zu einem opulenten und packenden historischen Musikdrama: Im Mittelpunkt der Handlung, die von Französischer Revolution und Schreckensherrschaft der Jakobiner angetrieben wird, steht die fiktive Dreiecksbeziehung zwischen Chénier, der Aristokratin Maddalena und dem Revolutionär Gérard, der seine Autorität missbraucht, um sich seines Rivalen Chénier zu entledigen.

 

Copyright: Xiomara Bender

Mit einer musikalischen Collage aus historischen Tänzen, Musik aus der Zeit der Französischen Revolution und hochemotionalen lyrischen Arien schuf Giordano ein grosses Historienepos, mit dem die griechische Regisseurin Rodula Gaitanou, die 2019 für den International Opera Award nominiert war, ihr Schweiz-Debüt gibt. Am Pult des Sinfonieorchesters St.Gallen steht Chefdirigent Modestas Pitrenas.

Das Meisterwerk des Verismo feiert am Freitag, 23. Juni, Premiere im Klosterhof. Im Tanzstück Erscheinen geht der St.Galler Tanzchef Überschneidungen von Spiritualität und Musik in sakralen Raum der Stiftskirche nach. Die Revolution als Metapher der Befreiung prägt auch das Programm der Konzertreihe Révolutionnaire in verschiedenen Räumlichkeiten des Stiftsbezirks. Die 18. St.Galler Festspiele dauern vom 23. Juni bis 7. Juli 2023.

Die diesjährige Festspieloper Andrea Chénier von Umberto Giordano und seinem Librettisten Luigi Illica erzählt vor dem Hintergrund von Volksaufständen und der Schreckensherrschaft der Jakobiner die fiktive Dreiecksgeschichte zwischen dem Dichter André Chénier, der Aristokratin Maddalena di Coigny und dem Revolutionär Carlo Gérard. Giordano hat aus historischen Tänzen, Revolutionsliedern und hochemotionalen Solo- und Chorpartien eine mitreissende musikalische Collage geschaffen. Das 1896 an der Mailänder Scala uraufgeführte Werk gilt als Paradestück des Verismo.

Die Stiftsabtei St.Gallen ist seit Jahrhunderten ein Zentrum für Studium, Religion, Wissensaustausch und -bewahrung. Die Kathedrale ist aber nicht nur ein Raum der Spiritualität, sondern auch ein Ort der Musik, sei es im Rahmen einer Messe oder als Konzertort. Den Überschneidungen von Spiritualität und Musik geht Kinsun Chan in seinem Tanzstück Erscheinen nach. Die Tanzkompanie Theater St.Gallen tanzt zu Musik von Domorganist Willibald Guggenmos und dem zürich saxophone collective.

Sieben Konzerte ergänzen in diesem Jahr die Freiluftoper auf dem Klosterhof und die Tanzproduktion in der Kathedrale. Den sie überwölbenden thematischen Bogen gibt die Festspieloper vor – Andrea Chénier, eine der grössten Opern des Verismo, die zu einer Zeit in Frankreich spielt, die sich wenig später als der entscheidende historische, kulturelle und gesellschaftspolitische Wendepunkt im Europa der Neuzeit entpuppen wird. Musik aus Italien und Frankreich also sowie musikalisch revolutionäre Ideen sind im Festspiel- Konzertprogramm 2023 mit dem Titel Révolutionnaire zu entdecken.

Oper in vier Akten
Zuletzt in St.Gallen 1965 / 1966
Uraufführung: 28. März 1896, Teatro alla Scala, Mailand
Libretto von Luigi Illica
 

 

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