Die teilweise schockierte Reaktion des Publikums bezog sich auf das skandalöse Sujet der Oper. Eine Hauptperson, die skrupellos, zügellos und unmoralisch ihr Leben führt und eine Handlung, die in das Schmugglermilieu und damit in die Randzonen der Gesellschaft führt: Der brave Sergeant Don José verliebt sich in die Zigeunerin Carmen. Hin- und hergerissen zwischen Leidenschaft und seinen militärischen Pflichten entscheidet er sich für Carmen und folgt ihr in die Berge, um Teil einer Schmugglerbande zu werden. Je mehr Carmens Liebe erkaltet, desto größer wird Josés Eifersucht. Sie verlässt Don José und wendet sich dem nächsten zu: dem berühmten Stierkämpfer Escamillo. Vor der Arena, in der sie Escamillo zujubeln will, tritt José ihr schließlich ein letztes Mal entgegen
Der französische Komponist Georges Bizet studierte bereits mit 10 Jahren am Pariser Konservatorium, vor allem bei Jacques Fromental Halévy, der später auch sein Schwiegervater wurde. Frühe Opern
waren „Les pecheurs des perles" (1863) und "La jeune fille de Perth" (1867). Den ersten grossen
Erfolg hatte er 1872 mit der Suite "L'Arlésienne", neben Opern komponierte er auch Orchestermusik, Kirchenmusik, Klavierstücke und Lieder. 1875 wurde seine Oper Carmen uraufgeführt. Er starb wenige Monate nach der mit nur mäßigem Erfolg aufgenommenen Uraufführung. Erst die Wiener Erstaufführung im Oktober 1875 brachte den Durchbruch und begründete den Weltruhm von Carmen. Bizet erlebte den Erfolg seines Werkes nicht mehr.
ELMAR GOERDEN
Geboren am 29.3.1963 in Viersen, Rheinland. Studium der Kunstgeschichte, Anglistik und Theaterwissenschaft in Köln, England und New York, wo er 1988 einen Master-of-Arts- Abschluss machte. 1991-1994 war Elmar Goerden Regieassistent an der Berliner Schaubühne bei Regisseuren wie Andrea Breth, Luc Bondy, Robert Wilson und Peter Stein. Am Staatstheater Stuttgart arbeitete er zuerst als Gast, dann als fester Hausregisseur, von 1995 bis 2000. Bekannt wurde er gleich mit seiner zweiten Regiearbeit, der Inszenierung von Karl Philipp Moritz' Blunt oder Der Gast, dass 1996 auch zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde. 1995 wurde er mit dem Gertrud-Eysoldt-Preis für Junge Regisseure ausgezeichnet. Dieter Dorn holte ihn ans Bayerische Staatsschauspiel München, wo er 2001-2004 Oberspielleiter war. Im Jahr 2004 inszenierte Elmar Goerden Eugene O'Neills Eines langen Tages Reise in die Nacht bei den Salzburger Festspielen. Von der Spielzeit 2005/2006 bis zum Ende der Spielzeit 2009/2010 war er Intendant am Schauspielhaus Bochum, als Nachfolger von Matthias Hartmann. Es folgten die Operninszenierungen Le Nozze di Figaro (2010), Wozzeck (2011) und Manon (2013) am Theater Basel. John Gabriel Borkman war seine erste Arbeit in Wien für das Theater in der Josefstadt. Zuletzt übernahm Elmar Goerden die Regie bei Vor dem Ruhestand in der Josefstadt.
Neben seinen Inszenierungen findet auch Elmar Goerdens Arbeit als bildender Künstler zunehmend Beachtung. So war er Gast der bedeutenden Villa Massimo in Rom, sowie Malerei Stipendiat der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart. Mit Carmen inszeniert er nun erstmals am Landestheater Linz.
DANIEL LINTON-FRANCE
Der gebürtige Australier Daniel Linton-France sammelte seine ersten musikalischen Erfahrungen im Domchor „St. Marys“ seiner Heimatstadt Sydney. Nach dem Besuch des dortigen Konservatorium-Gymnasiums, wo er Unterricht in Klavier, Cembalo, Horn, Komposition und Dirigieren erhielt, studierte er Klavier bei Christoph Lieske und Dirigieren bei Dennis Russell Davies und Jorge Rotter an der Universität Mozarteum in Salzburg und schloss sein Studium dort mit dem Mag. Artium ab. Am Nordharzer Städtebundtheater sowie am Staatstheater Braunschweig war er als Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung, Studienleiter und Kapellmeister engagiert und ist seit der Spielzeit 2009/2010 nun am Landestheater Linz. Bei den Tiroler Festspielen Erl war er Studienleiter für Wagners Ring der Nibelungen, Tristan und Isolde, Parsifal, Die Meistersinger von Nürnberg sowie Elektra und Guntram von Richard Strauss. Als Studienleiter wirkte er ebenso beim Carinthischen Sommer und beim Festival di Mayo Guadalajara (Mexiko). In Österreich, Deutschland, Italien, Ungarn, Australien, Mexiko und in der Schweiz ist er als Dirigent, Solist, Kammermusiker und Liedbegleiter aufgetreten und arbeitete mit dem Orchester der Tiroler Festspiele, dem European Festival Orchestra, dem Haydn Orchester Bozen, dem Ensemble Risognanze, Milan, Concierto München, der Filharmonica Marchigiana und dem SBS
Orchester, Sydney. Als Komponist schrieb er für Theater, Chor und verschiedene Instrumentalkombinationen. Er ist Preisträger beim „Int. Wettbewerb Schubert und die Moderne“ 2003, Graz.
MUSIKALISCHE LEITUNG Daniel Linton France/Marc Reibel/Daniel Spaw
INSZENIERUNG Elmar Goerden
BÜHNENBILD Ulf Stengl, Silvia Merlo
KOSTÜME Laura Clausen
DRAMATURGIE Thomas Barthol
CARMEN, Zigeunerin Katerina Hebelkova, Bernadett Fodor
DON JOSÉ, Sergeant Pedro Velázquez Díaz, Marcelo Puente
ESCAMILLO, Toreador Seho Chang, Martin Achrainer
MICAELA, ein Bauernmädchen Myung Joo Lee, Mari Moriya
ZUNIGA, Leutnant Dominik Nekel, Nikolai Galkin
MORALES, Sergeant Franz Binder, Ulf Bunde
FRASQUITA, Zigeunerin Gotho Griesmeier, Elisabeth Breuer
MERCÉDÈS, Zigeunerin Martha Hirschmann, Inna Savchenko
DANCAIRO, Schmuggler Matthäus Schmidlechner, Jacques le Roux
REMENDADO, Schmuggler Sven Hjörleifsson, Iurie Ciobanu
Premierenbesetzung ist erstgereiht
Chor und Extrachor des Landestheaters Linz
Kinder- und Jugendchor des Landestheaters Linz
Statisterie des Landestheaters Linz
Bruckner Orchester Linz
Weitere Termine 27. Mai; 2., 5., 10., 13., 15.. 17., 21., 25. und 30. Juni; 2. Juli, 2014 jeweils
19.30 Uhr