Befreiung aus der Sklaverei verspricht der hebräische Freiheitskämpfer Samson (Iago Ramos), der über gigantische Kräfte verfügt. Als Abimélech (Nikolaus Meer), der Satrap von Gaza, den Gott Israels lästert, tötet Samson ihn. Der Oberpriester des Gottes Dagon (Roland Fenes) schwört Rache für diese Tat und bedient sich dazu der Verführungskünste der schönen Priesterin Dalila (Undine Dreißig). Tatsächlich gelingt es ihr, den Helden zu umgarnen und wehrlos zu machen. Die Philister blenden ihn, rauben ihm sein Haar – den Sitz seiner Kraft – und verlangen von ihm, ihrem Gott ein Siegesopfer darzubringen. Samson bittet den Gott Israels zunächst vergeblich, ihm seine alte Stärke wiederzugeben – doch im Tempel des Dagon findet sein Hilferuf schließlich Gehör: Er packt die Säulen, auf denen der Tempel ruht, und bringt sie zum Einsturz, sich selber und die Feinde Israels unter den Trümmern begrabend.
Camille Saint-Saëns wollte die biblische Samson-Thematik zunächst zu einem Oratorium verarbeiten, doch sein Librettist Ferdinand Lemaire überzeugte ihn, aus dem Stoff eine Oper zu machen. Bis heute erinnert insbesondere der 1. Akt mit seinen wuchtigen Chören an das ursprüngliche Vorhaben. In Frankreich stieß das Werk zunächst auf Ablehnung. Erst Franz Liszt konnte Saint-Saëns überreden, die Komposition zu vollenden, indem er ihm eine Uraufführung in Weimar in Aussicht stellte, und verhalf ihm somit zum internationalen Durchbruch. Heute ist »Samson und Dalila« eine der meistgespielten französischen Opern. Die prachtvollen Arien der beiden Titelrollen schmücken das Repertoire der dramatischen Mezzosopranistinnen und der jugendlichen Heldentenöre.
Musikalische Leitung Alexander Steinitz Chor Martin Wagner
Weitere Vorstellung Sa., 20. 06. 2009 Spielort opernhaus