Der seit 1981 von der Körber-Stiftung verliehene Boy-Gobert-Preis für Nachwuchsschauspieler an Hamburger Bühnen geht in diesem Jahr an Steffen Siegmund. Der 25-jährige Schauspieler ist seit der Spielzeit 2013/2014 Ensemblemitglied des Thalia Theaters. „Steffen Siegmund gehört zur seltenen Klasse junger Schauspieler, die schon in frühen Jahren in der Lage sind, ihre Rollen mit innerer Kraft und seelischer Größe auszustatten. Von seinen Figuren bleibt man niemals unberührt“, begründet die Jury unter dem Vorsitz des Schauspielers Burghart Klaußner ihre Entscheidung. „Die Mischung aus Kraft und Sensibilität, die auch zu innerer Zerrissenheit führen kann, weiß Steffen Siegmund so einzusetzen, dass seinen Rollen ein hohes Maß an Beachtung sicher ist. Dabei kann er sowohl vom Rand einer Bühnenerzählung wie auch aus ihrer Mitte sofort Aufmerksamkeit auf sich ziehen und ohne äußere Verzierungen zum Kern einer Rolle vorstoßen. Seinen Figuren eigen ist ein Staunen über die Zustände auf dieser Welt.“ Anja Paehlke, Mitglied des Vorstands der Körber-Stiftung, wird Steffen Siegmund die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung am 10. Dezember 2017 um 11 Uhr in einer Matinee im Thalia Theater überreichen.
Steffen Siegmund freut sich über den Boy-Gobert-Preis: „Die Auszeichnung kommt für mich überraschend und unerwartet. Umso glücklicher macht es mich, dass ich mich in die Reihe der bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger einreihen darf. Ich bin der Jury sehr dankbar, vor allem für die schönen Worte in der Jurybegründung. Es ist schön zu wissen, dass man selbst und die eigene Arbeit gesehen und wertgeschätzt wird, weil es einem zeigt, dass man wohl auf einem guten Weg ist. Spielerisch und vielleicht auch inhaltlich. Es gibt viele andere junge Schauspielerinnen und Schauspieler in Hamburg, die den Preis genauso verdient hätten, aber ich bin sehr gerührt und stolz, dass die Wahl dieses Jahr auf mich gefallen ist.“
Thalia-Intendant Joachim Lux gratuliert dem Preisträger: „Ich freue mich sehr, dass mit Steffen Siegmund unser allerjüngstes Ensemblemitglied geehrt wird! Er kam mit 22 Jahren zu uns und hat uns mit seinem Vorsprechen überzeugt. Mit „Das Ende von Eddy“, einem der wichtigsten Texte der Gegenwartsliteratur, legt er derzeit in der Gaußstraße eine virtuose Soloperformance hin. Ab Oktober wieder auf dem Spielplan!“
Ab dem 8. September ist Steffen Siegmund in der Eröffnungsproduktion der Spielzeit „Tartuffe“ in der Regie von Stefan Pucher am Thalia Theater zu sehen.