Die Biographien von drei Bremer BürgerInnen bilden das Zentrum dieses Abends, an dem drei Schauspieler, ein Opernsänger und ein Musiker gemeinsam auf der Bühne stehen. Ihre Lebensgeschichten weisen Parallelen zu den Hauptfiguren der Oper „Tosca“ – Tosca, Cavaradossi und Scarpia – auf: Eine radikale Tierschützerin, die noch heute, über 90-jährig, Briefe an einflussreiche Persönlichkeiten schreibt, um auf Tieren zugefügtes Unrecht hinzuweisen; ein Sänger, der für nichts lebte als das Theater, und ein ehemaliger Polizeipräsident, der davon überzeugt ist, nur ernsthafte Ordnungspolitik könne für eine zufriedene Gesellschaft sorgen.
Die an die Oper angelehnten Figuren in Anna-Sophie Mahlers Projekt erinnern sich, befragen ihr Leben nach dem Wichtigen und nach dem Unwichtigen und darüber, welche Rolle die Erinnerung selbst in ihrem Leben spielt. Präsentiert werden die Erinnerungen auf der Bühne von den Mitgliedern des Schauspielensembles Annemaaike Bakker, Peter Fasching und Matthieu Svetchine; ebenfalls dabei ist mit Johannes Scheffler ein Sänger aus dem Opernchor des Theater Bremen sowie der Musiker Bendix Dethleffsen, der die musikalische Leitung des Abends verantwortet.
Anna-Sophie Mahler ist seit 2004 sowohl als Schauspiel- wie auch als Opernregisseurin tätig und inszenierte unter anderem in Zürich, Basel, Luzern, Düsseldorf, Weimar und Graz. Nach vielen Jahren Zusammenarbeit mit Christoph Marthaler und Christoph Schlingensief gründete sie 2006 in Basel ihre eigene Theatergruppe „CapriConnection“, die sich durch die Verwebung von dokumentarischem Material mit Musik und Texten einen Namen gemacht hat. In Bremen inszeniert Anna-Sophie Mahler nach „Die Sache Makropulos“ und „Orlando furioso“ nun zum dritten Mal.
Regie: Anna-Sophie Mahler
Ausstattung: Katrin Connan
Musik: Bendix Dethleffsen und Giacomo Puccini
Dramaturgie: Katinka Deecke
Mit: Annemaaike Bakker, Bendix Dethleffsen, Peter Fasching, Johannes Scheffler und Matthieu Svetchine
Weitere Termine unter www.theaterbremen.de