Doch Biedermann kann sich eine Bedrohung durch die beiden nicht vorstellen, obgleich diese keinen Hehl daraus machen, dass sie Brandstifter sind und Benzinfässer auf den Dachboden schleppen. Aber es kann ja nicht sein, was nicht sein soll. Auch dem stets warnenden Feuerwehrchor will Biedermann nicht zuhören.
1958 in Zürich uraufgeführt, darf man das Stück schon einen Klassiker nennen.
Der Schweizer Autor Max Frisch (1911-1991) formulierte mit seiner Tragikomödie „Biedermann und die Brandstifter“ eine brisante Gesellschaftskritik. Querverbindungen zur Biedermeier-Epoche zeigen sich nicht nur im Namen des Protagonisten. Sein Verhalten ist bestimmt durch den Rückzug ins Private und ein Desinteresse am politischen Zeitgeschehen. Auf seine Geschäfte konzentriert, erkennt Biedermann die Gefahr selbst dann nicht, als sie sich direkt vor seiner Nase in seinem eigenen Haus befindet. Frisch hat sein Stück selbst ein „Lehrstück ohne Lehre“ untertitelt. Zudem fügte er als besonderes Stilmittel einen für die antiken Tragödien typischen Chor ein, der in der Inszenierung von Angelika Zacek von Bürgerinnen und Bürgern der Region gesprochen wird. Die Ausstattung übernimmt Peter Lehmann.
Am Samstag, 24. Februar, findet um 16:00 Uhr im Heizhaus Altenburg ein Expertengespräch im Vorfeld zur Premiere statt. Gesprächspartner ist dabei unter anderem Dr. Walter Obschlager, Gründer und ehemaliger Leiter des Max-Frisch-Archivs in Zürich. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.
- Inszenierung Angelika Zacek
- Ausstattung Peter Lehmann
- Dramaturgie Svea Haugwitz
In den Rollen:
- Biedermann – Bruno Beeke,
- Schmitz – Thorsten Dara,
- Eisenring – Maximilian Popp,
- Babette – Ines Buchmann,
- Anna – Mechthild Scrobanita,
- Polizist/ Dr. phil./ Chorführer – Manuel Struffolino.
Weitere Vorstellungen: Sa 03.03., Sa 17.03. und Sa 28.04. jeweils 19:30 Uhr
Telefon Theaterkasse 03447-585177, online buchen unter www.tpthueringen.de