Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Berliner Theatertreffen: Michael Wächter erhält den Alfred-Kerr-Darstellerpreis 2017Berliner Theatertreffen: Michael Wächter erhält den...Berliner Theatertreffen:...

Berliner Theatertreffen: Michael Wächter erhält den Alfred-Kerr-Darstellerpreis 2017

Der mit 5.000 € dotierte Preis für die herausragende Leistung einer jungen Schauspielerin/eines jungen Schauspielers im Rahmen des Theatertreffens geht in diesem Jahr an Michael Wächter für seine Rolle „Theodor“ in der Aufführung „Drei Schwestern“ von Simon Stone nach Anton Tschechow. Die Inszenierung in der Regie von Simon Stone (Theater Basel) war zur Festivaleröffnung am 6. sowie am 7. Mai 2017 im Haus der Berliner Festpiele zu sehen.

Aus der Begründung der Jurorin Imogen Kogge:

„Er vermag seinen großen Schmerz und seine Verzweiflung ins Extreme zu jagen, in der Wut über seine Ohnmacht sich zu betäuben, im Rausch, in Angeberei, in unangenehmste Selbstauflösung, nur um das aus- und durchzuhalten, was längst Gewissheit ist: seinen Lebens- und Liebesentwurf gescheitert zu sehen. Und dann immer wieder kurze Momente des Stillstandes. Das hilflose Zusehen bei einer Katastrophe, dessen zentraler Bestandteil er selbst ist, alleine dadurch dass er ist, dass es ihn gibt. Das ist atemberaubend.“

 

Michael Wächter, geboren 1986 in Leipzig, studierte an der Roosevelt High School of Performing Arts in Kalifornien und an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. 2008 wurde er mit dem Bensheimer Theaterpreis der „Woche junger Schauspieler“ ausgezeichnet. Von 2010 bis 2015 war er Ensemblemitglied am Deutschen Nationaltheater in Weimar und arbeitete dort u.a. mit Thirza Bruncken, Thomas Dannemann, Robert Schuster und Hasko Weber. Seit der Spielzeit 2015/2016 ist Michael Wächter Ensemblemitglied am Theater Basel, wo er u.a. in Simon Stones Inszenierungen „Engel in Amerika“ und „Drei Schwestern“, sowie als Orestes in Calixto Bieitos spartenübergreifender Produktion „Oresteia“ und in „Idomeneus“ von Roland Schimmelpfennig zu sehen ist.

 

Zur Preisverleihung am 21. Mai um 13 Uhr im Haus der Berliner Festspiele waren anwesend: Diana Kerr, Dr. Günther Rühle (Präsident Alfred-Kerr-Stiftung), Dr. Deborah Vietor-Engländer (neue Präsidentin der Alfred-Kerr-Stiftung), Torsten Maß (Stiftungsvorstand), Dr. Thomas Oberender (Intendant der Berliner Festspiele), Yvonne Büdenhölzer (Leiterin des Theatertreffens) und Prof. Dr. Peter von Becker (Der Tagesspiegel).

 

Mit der diesjährigen Preisverleihung folgt als Präsidentin des Stiftungsrats Dr. Deborah Vietor-Engländer, ausgewiesene Kerr-Expertin und Herausgeberin von Kerr-Briefen, auf Dr. Günther Rühle, der seit 1999 Präsident der Alfred-Kerr-Stiftung ist.

 

Im Dezember 2017 jährt sich Alfred Kerrs Geburtstag zum 150. Mal. Aus diesem Anlass lasen Ulrich Matthes und Gerd Wameling die von Moritz Rinke geschriebene Dramatische Novelle „Arthur Schnitzler beim Verfassen des ärztlichen Gutachtens über den Kritiker Siegfried Jacobsohn in Anwesenheit des Herrn Kerr“ (Recherche Deborah Vietor Engländer).

 

Der Alfred-Kerr-Darstellerpreis wurde 1991 von der Familie Kerr und der Pressestiftung Tagesspiegel sowie den Berliner Festspielen gemeinsam ins Leben gerufen. Die nach dem berühmten Berliner Theaterkritiker benannte Auszeichnung würdigt die herausragende Leistung einer jungen Schaupielerin/eines jungen Schauspielers in einer der zum Theatertreffen eingeladenen Inszenierungen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird durch die Alfred-Kerr-Stiftung mit Unterstützung durch den Tagesspiegel, die Schering-Stiftung und die Stiftung Preußische Seehandlung finanziert.

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 15 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑