3sat vergibt als Medienpartner des Berliner Theatertreffens die Auszeichnung an eine oder mehrere Künstler*innen aus dem Kreis der zum Theatertreffen eingeladenen Ensembles für eine richtungsweisende künstlerisch-innovative Leistung.
„Ausgezeichnet wird der Regisseur, Schauspieler, Medienkünstler und Bühnenbildner Herbert Fritsch für seine Gesamtleistung, die den Begriff „Sensationsdarsteller“ neu fasst. Der Bühnenmensch Fritsch, in Rollen vor allem an Frank Castorfs Volksbühne ein herausfordernd unverschämter, spieltoller Extremist, hat als Regisseur zur Form gefunden, die das Anarchische bezwingend komisch bewahrt und ein virtuos rhythmisiertes, elastisches Körper-Sprache-Klang-Erlebnis der kontrollierten Ekstasen schafft: Intensivstation Theater“, so die Jury, bestehend aus Andreas Wilink, Theaterkritiker und Mitglied der Theatertreffen-Jury, Yvonne Büdenhölzer, Leiterin des Theatertreffens, und Wolfgang Horn, Redakteur bei 3sat.
Der in Bayern geborene Herbert Fritsch gehörte von 1993 bis 2007 unter Frank Castorf zu den prägendsten Akteuren der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Parallel war er als Medienkünstler und Filmregisseur tätig (u.a. „Hamlet X“). Herbert Fritsch arbeitete als Regisseur und Bühnenbildner an vielen namhaften deutschsprachigen Bühnen. Zum Theatertreffen wurde er insgesamt neun Mal eingeladen, davon sechs Mal als Regisseur und drei Mal als Schauspieler. Seine Inszenierungen wie „Nora oder Ein Puppenhaus“, „Der Biberpelz“, „Die (s)panische Fliege“, „Murmel Murmel“, „Ohne Titel Nr. 1 // Eine Oper von Herbert Fritsch“ sind legendär, nicht zuletzt wegen des jeweils einzigartigen Bühnenbilds, um das sich der Regisseur persönlich kümmert. Von der Zeitschrift „theater heute“ wurde er zweimal zum Bühnenbildner des Jahres ernannt.
Die öffentliche Verleihung des 3sat-Preises findet am Pfingstsonntag, 15. Mai 2016 um 22.00 Uhr im Anschluss an die Aufführung von „der die mann“ von Herbert Fritsch in der Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz Berlin, im Rahmen des Theatertreffens statt.
In seinem Programm präsentiert 3sat drei der zehn bemerkenswerten Inszenierungen vom Theatertreffen:
„Väter und Söhne“ vom Deutschen Theater Berlin (Sa, 7. Mai 2016, 20.15 Uhr), „Effi Briest – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie“ vom Deutschen Schauspielhaus Hamburg (Samstag, 14. Mai 2016, 20.15 Uhr) und „John Gabriel Borkman“ vom Burgtheater im Akademietheater Wien,
(Sa, 21. Mai 2016, 20.15 Uhr).