Das nutzt Jago, einer seiner Untergebenen, aus, der sich bei einer Beförderung übergangen fühlt. Und so zettelt dieser eine ausgefeilte Intrige an, bei der ein simples Taschentuch genügt, um den verhassten Vorgesetzten in eine Welt aus Eifersucht, Missgunst, Zorn und Argwohn zu stürzen.
Für ihre Ballettversion von Shakespeares Tragödie wählte Anna Vita Musik des Deutsch-Italieners Ferruccio Busoni (1866 - 1924). Dessen Kompositionen liefern in ihrer Tragik, ihrem Humor, ihrer Dramaturgie, ihren Überraschungen und ihrer Kantabilität die passende Grundlage, um „Othello“ mit den Mitteln des Tanzes zu erzählen. Gemäß dem Spielzeitmotto „FREMDE HEIMAT“ stehen für Anna Vita die Mechanismen im Vordergrund, die ausgelöst werden, wenn sich eine Gesellschaft mit dem Anderen und Fremden, das durch Othello repräsentiert wird, konfrontiert sieht. So handelt der Intrigant Jago bewusst böse, weil ihn der Neid bis zum Äußersten treibt. Dem gegenüber steht die große Liebe zwischen Othello und Desdemona. Eine Liebe, die Grenzen überwindet, aber dann durch Missgunst und Fremdenhass zerstört wird.
Es war William Shakespeare, der diese faszinierende Mischung aus Hass, Neid, ungezügelter Leidenschaft und intellektuellem Scharfsinn derart theatralisch-packend auf die Bühne brachte, dass dieser Stoff seitdem immer wieder andere Künstler zu neuen Werken inspiriert hat.
Musikalische Leitung: Enrico Calesso
Choreografie und Inszenierung: Anna Vita
Bühne und Kostüme: Stefan Morgenstern
Licht: Klaus Gärditz
Dramaturgie: Christoph Blitt
Othello: Felipe Soares Cavalcante /
Leonam Abilio da Conceicao Santos
Desdemona: Caroline Matthiessen / Cara Hopkins a. G
Jago: Ivan Alboresi / Yoshimasa Samos
Emilia: Ako Nakanome / Zoya Ionkina
Cassio: Aleksey Zagorulko / Manuel Wahlen
Bianca: Eun Kyung Chung / Zoya Ionkina
Rodrigo: Manuel Wahlen / Ivan Alboresi
Vier Frauen: Zoya Ionkina, Cara Hopkins a. G.,
Alexandra Silvey, Tatiana Samos a. G. /
Eun Kyung Chung, Caroline Matthiessen,
Ako Nakanome
Zwei Männer: Felipe Soares Cavalcante, Yoshimasa
Samos / Ivan Alboresi (Marius Krisan)
Brabantio: Komparserie
Der Doge von Venedig: Komparserie
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Anna Vita absolvierte ihre Tänzerausbildung an der „John Cranko Schule“ in Stuttgart. Ab 1983 war sie an folgenden Häusern engagiert: Staatstheater Saarbrücken, Theater Dortmund, Oper Bonn, Theater Basel und Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg. Seit 2004 ist sie als Ballettdirektorin und Choreografin an das Mainfranken Theater Würzburg verpflichtet. Seit dem kreierte sie für die Ballettcompagnie unter anderen Produktionen wie „Der Welt Lohn“, „Andersens Welt“, „Der Nussknacker“, „Romeo und Julia“, „Das Bildnis des Dorian Gray“, „Medea“, „Der Feuervogel“, „Dracula“ oder „Dyskolos“. Gastaufträge führten sie an das Theater Augsburg oder die Deutsche Oper am Rhein. Anna Vita ist 1. Vorsitzende von „Runder Tisch Tanz Würzburg/Mainfranken e.V.“ und entwickelte 2011 mit dem Verein das erste Festival „Würzburg tanzt“. Von der Oper Halle bekam sie den Auftrag, „Der Tod und das Mädchen“ für die dortige Compagnie einzustudieren. Anna Vita ist Trägerin des Theaterpreises Würzburg 2007 des Theater- und Orchesterfödervereins. Durch die jahrelange Arbeit mit Youri Vàmos und seinem Team sowie den engen Kontakt zu Cranko-Balletten während Ihrer Ausbildung festigte sich bei Anna Vita das Bestreben nach Umsetzung von Handlungen, ob autobiografische Schicksale, historische Begebenheiten, Romane oder Märchen. Immer interessieren sie die Menschen und deren Beziehungen zueinander. Dabei hat sie ihren eigenen Stil gefunden der das Neoklassische mit dem Modernen und dem Tanztheater verbindet.