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„Anfang und Ende des Anthropozäns“, Zukunftskomödie von Philipp Löhle, Wolfgang Borchert Theater Münster

Premiere Donnerstag, 21. September2023 um 20 Uhr

Als zweite Premiere dieser Spielzeit zeigt das Wolfgang Borchert Theater eine Gesellschaftssatire von Philipp Löhle.

„Anfang und Ende des Anthropozäns“ erzählt vom Menschsein, von unserer Fehlbarkeit, aber auch von unserer Kraft. Die Geschichten der Menschen beziehen sich aufeinander und sind miteinander verwoben. Nuklearwissenschaftlerin Svantje Plunder und ihr Mann, der Este Taivo Tamm, wollen die Welt vor einer drohenden Katastrophe bewahren.

Copyright: WBT/Weidner

Währenddessen flieht der Handwerker John auf eine weit entfernte Insel und landet im Kochtopf vermeintlicher Kannibalen. Fantasie und Wirk-lichkeit verschwimmen wie die Zeiten, in denen sich die Figuren bewegen. In der Zukunft ist aller-dings eines klar: Irgendwo ist die Menschheit falsch abgebogen, denn wir sind komplett abhängig von unsren Geräten und entwickeln uns zurück. Zum Glück gibt es das WSP, ein Institut zur Rettung der Menschheit. Bloß weiß niemand mehr so recht, wofür WSP eigentlich steht. Die Hoffnung liegt nun auf den beiden letzten intelligenten Menschen: Ein Mann namens 27, der immerhin ein Koch-buch gelesen hat, und seiner Gefährtin 42, die eine Erdnuss aus einer Karaffe holen konnte.

Der Autor Philipp Löhle nimmt in seinen Stücken nur allzu gern die Menschheit aufs Korn. Etwa in der Komödie zur Digitalisierung „Die Mitwisser“ (am WBT 2019-21) oder seinem preisgekrönten Stück zur Globalisierung „Das Ding“, das 2012 den Publikumspreis der Mühlheimer Theatertage erhielt. Regisseur Florian Bender wurde wie der Autor 1978 geboren und kennt die alte Lebensphi-losophie, dass letztlich alles wieder gut wird, aus seiner Jugend. Er versteht aber die Jugend von heute, die daran Zweifel hegt. „Warum fällt es uns so schwer, auf die bestehenden Probleme etwa durch den Klimawandel schnell zu reagieren? Das Scheitern scheint aber eine Gesetzmäßigkeit des Lebens zu sein.“ Ein Glück, dass bei drohendem Fatalismus sowohl Autor als auch Regisseur ein Händchen für die Komödie haben. „Das Stück ist temporeich und voller Rhythmuswechsel. Ich glau-be, es wird ein leichter und sehr humorvoller Abend – trotz oder gerade wegen des schweren The-mas.“

Inszenierung | Florian Bender
Bühne & Kostüme | Elke König
Light-Design | Hermenegild Fietz
Dramaturgie | Tanja Weidner | Edina Hojas

Mitwirkende | Rosana Cleve | Gregor Eckert | Erika Jell | Ivana Langmajer | Alessandro Scheuerer

Weitere Termine | Fr+Sa 22.+23.9. | 20 Uhr | So 24.9. | 18 Uhr [17 Uhr Einführung] | Fr+Sa 20.+21.10. | 20 Uhr | So 22.10. | 18 Uhr

Karten für die Vorstellungen sind von montags bis freitags von 10-13 und 14-18 Uhr vor Ort an der Tageskasse, telefonisch unter 0251.400 19 oder per Mail unter tickets@wolfgang-borchert-theater.de erhältlich. Interes-sierte können bereits in der Kostprobe am Donnerstag, 17. September um 11 Uhr einen ersten Einblick in die Inszenierung gewinnen. Am Sonntag, 24. September gibt Chefdramaturgin Tanja Weidner um 17 Uhr eine Einführung vor der Vorstellung.

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