
Büchners früher Tod 1837 verhinderte allerdings die Fertigstellung. Erst 1913 erlebte Woyzeck seine Uraufführung in München und kam ein Jahr später in Wien auf die Bühne. Diese Aufführung sah der damals 29-jährige Alban Berg. Er, der bislang lediglich mit kleineren Kompositionen, Liedern und Kammermusik in Erscheinung getreten war, fühlte mit einem Schlag seine Berufung, diesen Stoff auf die Opernbühne zu bringen, auch wenn mehrere seiner Freunde und insbesondere sein Lehrer Arnold Schönberg Sprache, Inhalt und Form des Schauspiels für nicht in Musik darstellbar hielten.
Unter dem Eindruck seines eigenen Militärdienstes zeichnete Alban Berg das Unglück des einfachen Soldaten Wozzeck nach, der versucht, die ehemalige Prostituierte Marie und das gemeinsame uneheliche Kind durchzubringen, bis er Maries Untreue entdeckt und die ihm zugefügten Demütigungen durch seine Umgebung nicht mehr ertragen kann. Bergs komplexe und hochexpressive Musik ließ dieses Werk zu einem Meilenstein der Operngeschichte des 20. Jahrhunderts werden.
Regisseur Balázs Kovalik, der 2019 bereits mit seinem bildgewaltigen Chemnitzer Mefistofele überregional für Aufsehen sorgte, spürt in seiner Inszenierung der Einsamkeit der Figuren nach, jener Einsamkeit, die Menschenseelen frisst und dadurch unberechenbar werden lässt.
Nach dem Drama „Woyzeck“ von Georg Büchner
Musikalische Leitung
Guillermo García Calvo
Inszenierung
Balázs Kovalik
Bühne und Kostüme
Sebastian Ellrich
Choreinstudierung
Stefan Bilz
Assistenz Choreinstudierung und Einstudierung Mitglieder des Kinderchores
Lorenz Höß
Dramaturgie
Carla Neppl
Wozzeck
Thomas Essl
Tambourmajor
Reto Raphael Rosin
Andres
Timo Rößner
Hauptmann
Michael Pflumm
Doktor
Alexander Kiechle
1. Handwerksbursch
Felix Rohleder
2. Handwerksbursch
Jurica Jurasić Kapun
Marie
Cornelia Ptassek