Land des Idealismus, Land des Faschismus: dazwischen Deutschland, im Nirgendwo, auf der nicht endenden Suche nach einer Identität, die nur im Ausschluss des jeweils Fremden zu sich findet. "Wir sind hier. Dort sind die andern. Aber wir nicht, wir nicht!" Elfriede Jelineks hochartifizieller Prosatext ist ein Zitatengeflecht: Hölderlin, Hegel, Heidegger, Fichte, Kleist und die Briefe der RAF werden – teils sinnentstellt und sinnverkehrt – zu Kronzeugen des deutschen Nationalismus. Die Worte der Dichter und Denker und die Reden der Täter und Mörder fließen in eins, in diesem Spracharchiv der deutschen Seele.
Das Ensemble um den Regisseur Martin Laberenz, der am Deutschen Theater bereits Elfriede Jelineks WUT inszeniert hat, begibt sich 30 Jahre nach dem Mauerfall und nach der Entstehung dieses Textes auf die Suche nach den Phantasmen des deutschen "Wir".
Regie Martin Laberenz
Bühne Bettina Pommer
Kostüme Aino Laberenz
Musik Polina Lapkovskaja
Licht Marco Scherle
Dramaturgie Bernd Isele
Mit Edgar Eckert, Lorena Handschin, Holger Stockhaus, Birgit Unterweger, Regine Zimmermann
Nächste Vorstellungen am Samstag, den 7., Freitag, den 13. und Sonntag, den 29. Dezember.