Vor der Folie der identitär-autoritär-trumpistischen Welle unserer Tage dreht der Regisseur Hermann Schmidt-Rahmer den Spieß um: Was, wenn es der verhassten Elite angesichts der Vereinfachungen eines interessen-geleiteten, feindseligen Mobs nicht mehr gelingt, voreilige Schlüsse zurückzuweisen, berechtigte Interessen abzuwägen, demokratische Verfahren zu verteidigen – und sie dabei ihrerseits das Vertrauen in die Demokratie verliert? Geht zwischen gefühlten Wahrheiten und Fake News die spätmoderne Demokratie an ihrer eigenen Komplexität zugrunde?
Hermann Schmidt-Rahmer (*1960) hat am Schauspielhaus Bochum u. a. Molières „Tartuffe“, Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen / Appendix / Coda / Epilog auf dem Boden“ und „Gespenster des Kapitals“ nach Honoré de Balzac inszeniert, arbeitet u. a. in Köln, Berlin, Basel, Dortmund, Düsseldorf und Essen und ist Professor für Szene an der Universität der Künste Berlin. Viele seiner Regiearbeiten wurden mit Einladungen und Preisen ausgezeichnet (u. a. „Rechnitz [Der Würgeengel]“ 2011 Publikumspreis und „Ulrike Maria Stuart“ 2012 Jurypreis für die beste Inszenierung beim NRW Theatertreffen). 2012 war er für den deutschen Theaterpreis Faust nominiert.
Regie: Hermann Schmidt-Rahmer
Bühne: Thilo Reuther
Kostüme: Michael Sieberock-Serafimowitsch
Video: Adrian Ganea
Dramaturgie: Sascha Kölzow
Mit: Elwin Chalabianlou* (Akif), Daniel Christensen (Stefan Steve Hovstadt), Jürgen Hartmann (Kathro), Dennis Herrmann (Dierk Aslaksen), Eva Hüster* (Paula), Paula Kober* (Pauline), Raphaela Möst (Kathrine), Veronika Nickl (Petra Stockmann, Bürgermeisterin), Roland Riebeling (Dr. Thomas Stockmann), Klaus Weiss (Morten Kill), Armin Wahedi Yeganeh* (Mehrat)
*Studierende der Universität der Künste Berlin
Die nächsten Vorstellungen: 24. & 30. September, 13. & 28. Oktober
Am 24. September gibt es vor der Vorstellung und in der Pause die Hochrechnungen und Wahlanalysen zur Bundestagswahl live im Foyer des Schauspielhauses zu sehen.
In Zusammenarbeit mit der Universität der Künste Berlin