Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: "Rabenliebe" nach dem Roman von Peter Warwerzinek - Staatsschauspiel DresdenUraufführung: "Rabenliebe" nach dem Roman von Peter Warwerzinek -...Uraufführung:...

Uraufführung: "Rabenliebe" nach dem Roman von Peter Warwerzinek - Staatsschauspiel Dresden

Premiere am 3. Oktober 2015 im Kleinen Haus 1. -----

In dichtem Schneegestöber wird ein kleiner Junge in einem Kinderheim abgeliefert. Der Vierjährige spricht nicht und ist auch sonst zurückgeblieben – nur die Vögel am Fenster sind seine Vertrauten: „Wir reden in einer geheimen Sprache. Wir stummen und tauschen uns lebhaft aus. Ich hätte mich mit den Vögeln besprechen können, wenn es mir nur vergönnt gewesen wäre, die Lippen zu öffnen und zu tschilpen. Muttersprache, Mutterlaut, wie so wonnesam, so traut ...“

Die Mutter ist in den Westen gegangen und hat ihre zwei Kinder in einer verwahrlosten Rostocker Wohnung zurück gelassen, einen Vater gibt es nicht. Im Kleinkinderheim beginnt der Junge zu sprechen und Vertrauen zu fassen. Der erste Adoptionsversuch scheitert schon am ersten Tag, ein zweiter misslingt etwas später. Das Kinderheim wird seine Heimat, der Junge ist dort zu Hause. Als er mit zehn Jahren doch noch adoptiert wird, und die parteitreue Adoptivmutter ist entschlossen, widersetzt sich das Heimkind und begibt sich mehr und mehr auf die Suche nach der leiblichen Mutter. Jahre nach dem Mauerfall spürt der Fünfzigjährige die alte Frau tatsächlich auf und tritt seiner Mutter gegenüber.

 

„Rabenliebe“ ist ein autobiografischer Roman, in dem der Autor Peter Wawerzinek sein Lebensthema zum Oratorium einer Muttersuche verarbeitet, komponiert aus Erinnerungsströmen, Kinderversen, Liedern und wütender Anklage. 2010 wurde Peter Wawerzinek für sein bis dahin noch unveröffentlichtes Prosafragment „Ich finde Dich / Rabenliebe“ mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet, der Roman „Rabenliebe“ erschien im August 2010.

 

Der Regisseur Armin Petras entdeckte den Stoff für das Theater und entwickelte die Idee für eine Bühnenadaption. Simon Solberg wird die Geschichte über das besondere Heranwachsen eines Heimjungen in Dresden zur Uraufführung bringen.

 

Mit: Christine Hoppe, Torsten Ranft, Nele Rosetz, Lea Ruckpaul, Sabine Waibel sowie Miles Perkin

 

Regie: Simon Solberg

Bühne: Olaf Altmann

Kostüm: Katja Strohschneider

Musik: Miles Perkin

Dramaturgie: Felicitas Zürcher

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 10 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

WIE VON EINEM ANDEREN STERN -- Puccinis "Madama Butterfly" mit dem Staatstheater Meiningen im Theater Heilbronn

In der Regie von Hendrik Müller wird die Handlung gleich zu Beginn in die Zukunft versetzt. Da erscheint plötzlich der Marineleutnant der USA Pinkerton als Astronaut, der auf der Erde landet und die…

Von: ALEXANDER WALTHER

HOFFEN AUF DEN AUFBRUCH -- "Juices" von Ewe Benbenek im Foyer des Kammertheaters STUTTGART

"Also kannst du dir das vorstellen, wie das ist, wenn man da hängt, mit letzter Kraft rumhängt..." Mit diesen Worten wird das Leitmotiv im Stück der polnischen Autorin Ewe Benbenek auf den Punkt…

Von: ALEXANDER WALTHER

RHYTHMISCHER ZAUBER -- Stuttgarter Philharmoniker in der Liederhalle Stuttgart

Die Reihe "Zwanziger Jahre II" wurde von den Stuttgarter Philharmonikern unter der inspirierenden Leitung des britischen Dirigenten Adam Hickox eindrucksvoll fortgesetzt. Bei der sinfonischen Dichtung…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEOKLASSISCHE LINIEN -- Ballet Preljocaj im Forum am Schlosspark LUDWIGSBURG

Vor geheimnisvollen Projektionen trifft man hier Zeus und Ikarus, Medusa und den Minotaurus. Man erkennt Adam und Eva, Alexander den Großen, Amazonen und Monster. 1984 gründete der Choreograf Angelin…

Von: ALEXANDER WALTHER

KLARE STRUKTUREN -- 3. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle Stuttgart

Das dritte Sinfoniekonzert des Staatsorchesters begann mit Richard Wagners "Siegfried-Idyll" aus dem Jahre 1870. David Afkham machte als einfühlsamer Dirigent des Staatsorchesters deutlich, wie stark…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑