Die Mutter ist in den Westen gegangen und hat ihre zwei Kinder in einer verwahrlosten Rostocker Wohnung zurück gelassen, einen Vater gibt es nicht. Im Kleinkinderheim beginnt der Junge zu sprechen und Vertrauen zu fassen. Der erste Adoptionsversuch scheitert schon am ersten Tag, ein zweiter misslingt etwas später. Das Kinderheim wird seine Heimat, der Junge ist dort zu Hause. Als er mit zehn Jahren doch noch adoptiert wird, und die parteitreue Adoptivmutter ist entschlossen, widersetzt sich das Heimkind und begibt sich mehr und mehr auf die Suche nach der leiblichen Mutter. Jahre nach dem Mauerfall spürt der Fünfzigjährige die alte Frau tatsächlich auf und tritt seiner Mutter gegenüber.
„Rabenliebe“ ist ein autobiografischer Roman, in dem der Autor Peter Wawerzinek sein Lebensthema zum Oratorium einer Muttersuche verarbeitet, komponiert aus Erinnerungsströmen, Kinderversen, Liedern und wütender Anklage. 2010 wurde Peter Wawerzinek für sein bis dahin noch unveröffentlichtes Prosafragment „Ich finde Dich / Rabenliebe“ mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet, der Roman „Rabenliebe“ erschien im August 2010.
Der Regisseur Armin Petras entdeckte den Stoff für das Theater und entwickelte die Idee für eine Bühnenadaption. Simon Solberg wird die Geschichte über das besondere Heranwachsen eines Heimjungen in Dresden zur Uraufführung bringen.
Mit: Christine Hoppe, Torsten Ranft, Nele Rosetz, Lea Ruckpaul, Sabine Waibel sowie Miles Perkin
Regie: Simon Solberg
Bühne: Olaf Altmann
Kostüm: Katja Strohschneider
Musik: Miles Perkin
Dramaturgie: Felicitas Zürcher