Das Schauspiel "Peer Gynt" des großen norwegischen Dichters Henrik Ibsen ist dabei nur eine von vielen Quellen, an denen sich Maar und Schidlowsky orientiert haben. Verschiedene Volkssagen und Märchen haben die faszinierende Welt der Trolle zum Gegenstand und sind in die gänzlich neue Version für Kinder eingeflossen. Im spielerischen Umgang mit den unterschiedlichen Vorlagen werfen die Autoren neue und große Fragen auf:
Was bedeutet Wirklichkeit, oder gibt es mehrere Wirklichkeiten? Muss man sich an die Sitten anderer Menschen anpassen und wie viel Toleranz braucht man? Die Antworten führen zu einer fruchtbaren Auseinandersetzung zwischen Kindern und Erwachsenen - und machen dazu auch noch Spaß.
Im Zentrum steht zunächst der junge Peer. Er hat eine überbordende Fantasie und erzählt auch gerne davon. Er glaubt fest an die Existenz von Trollen. Er behauptet sogar, er sei ihnen begegnet. Peer wird deswegen als Lügner und Fantast verspottet. Um allen das Gegenteil zu beweisen, macht er sich auf, die Welt der Trolle zu finden. Als ihm das tatsächlich gelingt, wird er allerdings von den Trollen gefangen genommen. Gynt, die Tochter des Trollkönigs, ist von Peer begeistert: Er sieht genauso aus, wie die Monster aus der fremden Welt, über die sie immer Geschichten erzählt, die ihr aber keiner aus ihrer Trollfamilie glauben will. Sie wird - genau wie Peer in der Menschenwelt - als Lügnerin und Fantastin verlacht. Schnell schließen die beiden Tagträumer Freundschaft und tauschen sich über ihre unterschiedlichen Sitten und Gebräuche aus. So lernt Peer, dass fast alles, was in der Menschenwelt als richtig und höflich angesehen wird, in der Trollwelt unanständig und falsch ist. Und umgekehrt.
Als Peer schließlich in die Menschenwelt zurückkehrt und von seinem Abenteuer berichtet, glaubt ihm niemand. Außerdem gerät er wegen seiner "trollischen" Verhaltensweisen, die er sehr schnell übernommen hat, immer wieder in Konflikt mit der Welt der Erwachsenen. Peer schwört sich, allen die Wahrheit zu beweisen, und bewegt Gynt, ihm in die Menschenwelt zu folgen.
Produktion Stadttheater Fürth/Fränkisches Theater Schloss Maßbach
Inszenierung: Christian Schidlowsky
Bühne: Peter Picciani
Kostüme: Jutta Reinhard
mit Jens Eulenberger, Elmar Börger, Inka Weinand, Ella Gaiser, Michael Schaller
Sonntag, 15. November 2009, 15.00 Uhr
Montag, 16. November 2009, 9.00 Uhr/11.00 Uhr
Dienstag, 17. November 2009, 9.00 Uhr/11.00 Uhr
Sonntag, 29. November 2009, 15.00 Uhr
Montag, 30. November 2009, 9.00 Uhr/11.00 Uhr