Während die beiden Männer in entlegenen Gebieten im Norden nach dem ersehnten Rohstoff bohren, wartet Eva in der Provinzhauptstadt auf sie. Sie hat sich in den letzten Winkel ihres Hauses zurückgezogen, geht nie nach draußen, trinkt und unterhält seit Jahren mit Herberts Wissen ein Verhältnis mit Edgar. Gomua, die tadellos Deutsch sprechende einheimische Bedienstete der Kahmers, ist Evas einziger Kontakt mit dem fremden Land. Als eines Tages Elsa Danzig, eine junge Journalistin, auftaucht und die Männer zudem auf eine Ölquelle stoßen, gerät die kleine Gemeinschaft aus dem Gleichgewicht.
Lukas Bärfuss’ Figuren sind mit sich selbst am Ende angekommen. Sie haben vergessen, was Glück, was Liebe und was Heimat bedeutet. Ihr Wissen um die Korruption und Gewalt, derer sie sich bedienen, um ihre eigenen Neurosen, ihre Lügen und Ängste, ist ihr Fluch.
Nach ‚Hundert Tage‘, seinem großartigen Ruanda-Roman, zeigt Lukas Bärfuss in diesem Auftragswerk für das Deutsche Theater ein weiteres Mal den Westeuropäer als einen in seiner Ignoranz und seinem Selbst-mitleid gefangenen Schmarotzer.
Regie: Stephan Kimmig
Bühne: Katja Haß, Kostüme: Katharina Kownatzki
Dramaturgie: Sonja Anders
Musik: Michael Verhovec
Mit: Margit Bendokat, Felix Goeser, Nina Hoss, Ingo Hülsmann, Susanne Wolff