Ein spannendes Thema für die eigene Aufführung des Kinderklubs war schnell gefunden: 2013 jährt sich die Machtergreifung der Nazis und die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler zum achtzigsten Mal.
Für 10 bis 13-Jährige klingt das Thema erst mal etwas gewagt. Die Resonanz des Theater-Nachwuchses war jedoch erstaunlich enthusiastisch, die Kinder überschlugen sich mit Fragen: Wie war es, damals Kind zu sein? Wieso haben so wenige etwas gegen die Nazis unternommen? Wer war dieser Hitler eigentlich? Musste jeder in die HJ?
So ging die Gruppe auf die Reise nach Antworten. Sie haben Familienurkunden und alte Fotos untersucht, Museumsbesuche, Workshops und Führungen haben das Wissen vervollständigt. Um aber nicht nur die grauen Zellen, sondern auch die Phantasie anzuregen, haben die Kinder sich auch Büchern, Romanen und Theatervorstellungen zum Thema gewidmet.
Mit dem gesammelten Wissen ging es dann ans Theaterspielen. Es wurde frei improvisiert, die Szenen wurden gefilmt, abgeschrieben und weiter entwickelt. Dieses „Einfach Drauflos-Spielen“ war es, was schließlich den Grundstein für "Ich sehe was, was du nicht siehst" legte. Aus einer Vielzahl von improvisierten Situationen einigte sich die Gruppe auf Szenen, die ihnen allen gleich wichtig waren. Obwohl die Kinder natürlich längst nicht alles über die Nazizeit wussten, haben sie durch den spielerischen Zugang eine theatrale Collage aus Szenen entwickelt, mit denen sie sich identifizieren konnten.
Diese Szenen aus "Ich sehe was, was du nicht siehst" zeigen, was Kinder am Dritten Reich bewegt, schockiert und beeindruckt: Die Situation jüdischer Schulkinder, die tägliche Angst derjenigen, die sich verstecken konnten, und auch der Mut jugendlicher Widerstandskämpfer.
Termine und Kartenreservierung
Donnerstag, 9. Mai 2013, 18.00 Uhr
Zweite Vorstellung
Freitag, 10. Mai 2013, 18.00 Uhr
Karten täglich 12.00-18.00 Uhr unter 030 - 39 74 74 77
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