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Uraufführung: "Gewonnene Illusionen" von Jörg Albrecht im Schauspiel Leipzig

Premiere: 1. Oktober 2017, 19:30, Schauspielhaus. -----

Wahrhaftig du hast Recht! Mein Leipzig lob’ ich mir!

Es ist ein klein Paris, und bildet seine Leute.

Das Stadtleben in Leipzig blüht um die vorletzte Jahrhundertwende, als Goethe einem versoffenen Studenten in Auerbachs Keller diesen Ausruf in den Mund legt. Heute ist Leipzig im 21. Jahrhundert angekommen und hat sich zur Hype-Stadt entwickelt.

Und wie damals Faust und Mephisto von den urbanen Verheißungen der Messestadt angelockt wurden, will der Zuzug nach Leipzig auch seit einigen Jahren nicht mehr abreißen – doch welche Versprechungen schüren diesmal die Aufregung um die Stadt?

 

Honoré de Balzacs Roman „Verlorene Illusionen“ beleuchtet das Spannungsfeld zwischen Schein und Sein im Paris des 19. Jahrhunderts und widmet sich der Frage, wie man sich als etwas verkaufen kann, das man nicht ist – um es am Ende doch zu sein. Der Roman wird zur Folie, vor der sich „Gewonnene Illusionen“ mit dem Phänomen „Hypezig“ und dem der Self- und Fremdbrandings der Stadt auseinandersetzt.

 

Während es in Balzacs Geschichte der arme, wunderschöne Provinzdichter Lucien ist, der unwiderstehlich von der Welt der royalen Bohème angezogen und von einer Sehnsucht nach großstädtischer Anerkennung nach Paris getrieben wird, sind es in „Gewonnene Illusionen“ die ZuschauerInnen, die Leipzig, dieses klein Paris, im Theater erlaufen können – das ganze Schauspielhaus wird zur Miniaturversion eines städtischen Hypes.

 

Doch wer wird hier gerade gehypt – und wie lange? Die Bourgeoisie? Die KünstlerInnen? Die Arbeitslosen? Die MigrantInnen? Die radikalen Ränder? Finden wir heraus, wer welche Rolle spielt. Durchwandern wir mit der Straßenkarte vom Paris des 19. Jahrhunderts die Hype-Stadt Leipzig!

 

„Gewonnene Illusionen“ ist der zweite Teil der im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes geförderten Kooperation „Ceci n’est pas un HYPE!“ zwischen dem Schauspiel Leipzig und dem Theaterkollektiv copy & waste, bestehend aus Autor Jörg Albrecht und Regisseur Steffen Klewar. Die auf zwei Jahre angelegte Kooperation widmet sich der „Boomtown“ Leipzig und beschäftigt sich mit den Inszenierungsstrategien einzelner ProtagonistInnen, Gruppen oder Stadtteile, die gemeinsam „Hypezig“ kreieren.

 

Regie: Steffen Klewar

Koregie: Jörg Albrecht

Bühne: Silke Bauer

Kostüme: Elena Gaus

Musik: Tim Gorinski, Laura Landergott

Video: Stefan Ramírez Pérez, Roman Hagenbrock

Dramaturgie: Matthias Huber, Clara Probst

Licht: Ralf Riechert

 

Mit

Julia Berke

Thomas Braungardt

Timo Fakhravar

Tim Gorinski

Andreas Herrmann

Laura Landergott

Dirk Lange

Hartmut Neuber

Denis Petković

Julia Preuß

Anna Rot

Statisterie

Florian Steffens

Brian Völkner

 

Mo,

02. Oktober 19:30 Schauspielhaus

Di,

03. Oktober 16:00 Schauspielhaus

Fr,

20. Oktober 19:30 Schauspielhaus

So,

22. Oktober 19:30 Schauspielhaus

Di,

10. April 19:30 Schauspielhaus

Mi,

11. April 19:30 Schauspielhaus

 

 

 

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Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



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