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Uraufführung: FRANCESCO - Ein sinfonisches Bildertheater von Jo Fabian - Staatstheater Cottbus

Premiere am Samstag, 19. September 2015, 19.30 Uhr, Großes Haus. -----

Leben, Vision und Utopie des heiligen Franz von Assisi (1181/82-1226) werden zur Musik von Henryk Mikołay Górecki, Gavin Bryars und John Debney zu „lebenden Bildern“ geformt. Der Mensch Francesco und seine konsequente Lebenshaltung werden zum Ausgangspunkt einer künstlerischen Reflexion darüber, was wir (heute) wirklich zum Leben brauchen.

Der international renommierte Choreograph und Regisseur Jo Fabian hat sich seit Jahren mit seinem assoziativen Bildertheater einen Namen erworben. In Cottbus machte er in den 90er Jahren überregional mit experimentellem Tanztheater („to play or not to play“, „Baal-Tanz-Tod“ und der „Ozean-Trilogie“) auf sich aufmerksam und inszenierte hier 2012 mit „Der Fall des Hauses Usher“ von Philip Glass erstmals eine Oper.

Auch in seiner neuen Arbeit verbindet Fabian Elemente der Darstellenden und Bildenden Kunst mit choreografischen Elementen und Lichtdesign zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk. Es thematisiert den Ausstieg Francescos aus seinem privilegierten Leben und seine Entscheidung für ein Leben in Armut.

Angesichts der soeben erschienenen Umwelt-Enzyklika des amtierenden Papstes Franziskus mutet die von Francesco vor 800 Jahren gelebte Utopie einer besseren Welt verblüffend modern an.

Die ersten drei Teile des Abends umreißen assoziativ den Lebensweg Francescos zur melodiös-kontemplativen 3. „Sinfonie der Klagelieder“ des polnischen Minimalisten Henryk Mikołaj Górecki, vom Prozess seiner „Erleuchtung“ bis zu seinem Tod. Zu Kompositionen des englischen Komponisten Gavin Bryars und des Hollywood-Komponisten John Debney kreist der zweite Teil um die Heiligsprechung Francescos sowie um die Rezeption des franziskanischen Ideals in der Welt.

Franz von Assisi

1181 oder 1182 als Sohn eines wohlhabenden Tuchhändlers in Assisi geboren, wählte Franz von Assisi, genannt Francesco, freiwillig ein Leben in größtmöglicher Armut. Nach ersten existenziellen Erfahrungen suchte er zunächst die Einsamkeit, dann gezielt die Nähe von Aussätzigen, predigte Frieden und verehrte die Natur als göttliche Schöpfung. Bei einem öffentlichen Gerichtsprozess im Jahr 1206 sagte er sich von seinem leiblichen Vater los und bekannte sich einzig zu seinem Vater im Himmel. Mit seiner schnell wachsenden Gemeinschaft der „Minderbrüder“ lebte Francesco in strenger Nachfolge der Apostel Jesu. Wie diese wollte er allein durch sein Beispiel wirken. 1209 bestätigte der Papst Francescos Lebensweise mündlich. Bereits zwei Jahre nach seinem Tod 1226 wurde Francesco in Assisi heiliggesprochen.

In der Uraufführung wirken Künstler aus Oper und Schauspiel, das Ballett, der Opernchor und das Philharmonische Orchester mit.

Regie & Bühne: Jo Fabian | Musikalische Leitung: Evan Christ | Kostüme: Pascale Arndtz | Choreografie: Jo Fabian, Annegret Thiemann | Choreinstudierung: Christian Möbius

Mit Debra Stanley (Mutter/Maria), Ariadne Pabst (Klara); Michael von Bennigsen (Francesco), Kai Börner, Gunnar Golkowski/Boris Schwiebert, Amadeus Gollner (Freunde Francescos), Rolf-Jürgen Gebert (Vater/Papst); Damen und Herren des Balletts und des Opernchores sowie Statisterie. Es spielt das Philharmonische Orchester.

-In Kooperation mit der Europäischen Filmphilharmonie-

Karten:

für die Premiere und die weiteren Vorstellungen sind erhältlich im Besucherservice, Ticket-Telefon: 0355/ 7824 24 24 oder unter www.staatstheater-cottbus.de

Die nächsten Vorstellungen:

26. September, 1. Oktober, 9. Oktober, 24. Oktober 2015, jeweils 19.30 Uhr

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