Der Rüssel, das ist ein „Volksstück“ auf Koks, eine völlig überdrehte Kreuzung aus Ganghofer mit Buñuel: Da wird im dichten Tann gewildert, da schäumt der Wildbach, da wettert es heftig um Gipfelkreuz und Galgen, da steigt der Alte der Braut des Jungen nach – bis in die monströse Dorf-Welt unvermittelt das Fremde einbricht, aus dem man zuerst ebenso begeistert Profit schlägt, wie man es später bis aufs Blut bekämpft.
Das Stück, das Wolfgang Bauer im Sommer 1962, knapp 21-jährig, verfasst hat, galt lange als verschollen und wurde erst im Februar 2015 im Nachlass eines Komponisten in Leibnitz wiederentdeckt. Alfred Kolleritsch nannte den Fund eine Sensation: „Es ist der Höhepunkt seines Theaters mit absurder Tendenz, eine Mischung aus den Mikrodramen und kleinen frühen Stücken.“ Christian Stückl, der an der Burg zuletzt Peter Turrini und Carlo Goldoni inszeniert hat, führt bei der Uraufführung Regie.
Wolfgang Bauer, 1941–2005, gebürtiger Grazer, wurde mit Magic Afternoon international bekannt, war Mitglied der Grazer Autorenversammlung sowie des Forum Stadtpark und zählt zu den bedeutendsten Dramatikern der österreichischen Moderne.
Regie
Christian Stückl
Bühne und Kostüme
Stefan Hageneier
Musik
Tom Wörndl
Licht
Herbert Markl
Dramaturgie
Hans Mrak
Ulpian Tilo, Großvater
Branko Samarovski
Heloise Tilo, Großmutter
Barbara Petritsch
Florian Tilo, Enkel
Sebastian Wendelin
Schoscho Tilo, Enkel
Simon Jensen
Gregor Tilo, Enkel
Christoph Radakovits
Kellerbrin Anna
Stefanie Dvorak
Trauerstrauch, Bürgermeister
Falk Rockstroh
Wolkenflug, Kaplan
Markus Meyer
Kuckuck, Kolonialwarenhändler
Peter Matić
Kommerzialrat Kulp
Dirk Nocker
und
Gesangskapelle Hermann