Mit ihrer Firma entwerfen sie eine Zukunft, in der die analoge Zeugung zum Auslaufmodell wird und künstliche Befruchtung totale Kontrolle über das neue Leben ermöglicht. Doch es melden sich auch die ‚Minuskinder‘ zu Wort – die Millionen potentieller Leben in Form von eingefrorenen Eizellen und Spermien. Der Assistent des Arztes besucht sie in ihren Kühltanks und scheint einen eigenen Plan zu verfolgen, gegen das Geschäftsdenken seines Chefs zu arbeiten. Mit allen Ecken und Kanten spielt der Autor Till Müller-Klug heutige Möglichkeitsangebote für private und finanzielle Entscheidungen in seinem Theatertext durch.
Das Stück befragt Phänomene wie Social Egg Freezing und Leihmutterschaft, schneidet Diskurse um Gleichberechtigung und neue Familienkonzepte an und richtet den Blick auf ethische und moralische Fragen rund um das Gebiet der modernen Reproduktionsmedizin.
Als Performer und Theatermacher beschäftigt sich Till Müller-Klug auch in den Arbeiten seines Kollektivs Interrobang mit aktuellen und möglichen zukünftigen Gesellschaftsformen und Wertesystemen. Interrobang realisierte 2015 die Performance „To Like or Not to Like“ in der Residenz des Schauspiel Leipzig, wo am 17. September 2016 auch die neue Produktion „Der Prozess 2.0“ Premiere hat.
Steffen Klewar kehrt mit dieser Regiearbeit an das Schauspiel Leipzig zurück, wo er in der Spielzeit 2013/14 die Uraufführung des Textes von Jörg Albrecht „My love was a ghost“ inszenierte. Im Rahmen des Doppelpass-Projekts der Kulturstiftung des Bundes wird er in der Spielzeit 2017/18 sowie 2018/19 mit seinem Theaterkollektiv copy & waste in Kooperation mit dem Schauspiel Leipzig das Projekt „Ceci n’est pas un HYPE“ realisieren.
Mit: Sophie Hottinger, Michael Pempelforth, Brian Völkner
Regie: Steffen Klewar,
Bühne & Kostüme: Silke Bauer,
Musik: Lenard Gimpel,
Video: Ian Purnell,
Dramaturgie: Katja Herlemann
Weitere Vorstellungen am 12. und 29.10., jeweils 20 Uhr