Eine schrecklich geisterhafte Bestie habe im Jahre 1648 den ruchlosen Hugo Baskerville getötet und suche seither seine Nachkommen in ihr Verderben zu hetzen. Kein Fall, den Sherlock Holmes als würdig erachtet. Er schickt lieber seinen Gehilfen Dr. Watson nach Devonshire zu den Baskervilles. Und Dr. Watson will beweisen, dass auch er durchaus über die Qualitäten eines Superdetektivs verfügt. Kaum im Moor, versinkt er jedoch fast auf Nimmerwiedersehen, und erfährt zudem, dass im benachbarten Zuchthaus ein verrückter Serienkiller ausgebrochen ist. Er macht Entdeckungen, deren Rätsel er nicht zu entwirren weiß. Bald raucht ihm der Schädel. Den eigenen Schatten überspringen – und Sherlock Holmes um Hilfe bitten?
Der dritte Sherlock Holmes-Roman gilt als der beste von Sir Arthur Conan Doyle. Doyle, zu seiner Zeit einer der höchstbezahlten Schriftsteller der Welt, ließ seinen berühmten Detektiv und dessen etwas tölpelhaften Gehilfen im „Beeton Christmas Annual“ erstmals das Licht der Welt erblicken. Er wurde seiner literarischen Figur jedoch bald überdrüssig und ließ den Detektiv in einer Erzählung einen Wasserfall hinabstürzen. Ein Proteststurm seiner Leserschaft zeigte keine Folgen. Jahre später, von einer Legende um einen schauerlichen Geisterhund im Dartmoor zu einem Roman inspiriert, griff er während des Schreibens auf seine Figur Sherlock Holmes zurück, obwohl er die Reihe für beendet erklärt hatte.
Arthur Conan Doyle kam 1859 im schottischen Edinburgh zur Welt. Seine Schulbildung erfolgte in Jesuitenkollegen, darunter die „Stella Matutina“ in Feldkirch. Nach seinem Medizinstudium ging er für einige Zeit als Schiffsarzt auf Reisen. Zurück in England eröffnete er eine Arztpraxis, das Warten auf Patienten verkürzte er sich mit dem Schreiben von Geschichten. In seiner ersten, 1887 veröffentlichten Erzählung tauchen bereits die Charaktere Sherlock Holmes und Dr. Watson auf. Bald hatten die beiden eine begeisterte Fangemeinde, und Holmes’ Zuhause, die Bakerstreet 221b, entwickelte sich zur berühmtesten Adresse Londons. „Der Hund der Baskervilles“ wurde zu seinem wohl bekanntesten Buch, es vereint das nüchterne, analytische Denken eines Sherlock Holmes mit einer furchterregenden Gestalt aus der Welt des Aberglaubens. Die Geschichte nimmt auch die persönliche Entwicklung Doyles voraus, welcher sich als Agnostiker zunehmend dem Spiritismus und Mystizismus zuwandte. Er starb 1930 in England.
Michael Schachermaier wurde 1982 geboren und studierte in Wien Theater- und Kulturwissenschaft / Cultural Studies. Während des Studiums arbeitete er in diversen Sparten im Kulturbereich, u.a. am Austrian Cultural Forum New York, sowie für verschiedene Festivals und Theater, vorwiegend als Regieassistent und Inspizient, sowie als Produktionsleiter für die Salzburger Festspiele. Für die Bad Hersfelder Festspiele brachte er erstmals eigene Inszenierungen auf die Bühne. Michael Schachermaier inszenierte darüber hinaus unter anderem am Volkstheater Wien, Landestheater Linz und Schauspielhaus Salzburg. Ab der Saison 2009/10 war Michael Schachermaier am Burgtheater tätig, zuerst als Regieassistent unter anderem bei Andrea Breth, Matthias Hartmann, Christoph Schlingensief und Alvis Hermanis. Seit 2012 auch als Regisseur, er inszenierte im Vestibül die Uraufführung von „Getränk Hoffnung“ von David Lindemann, sowie im Burgtheater „Fool of Love-Shakespeare Sonette“ (gemeinsam mit Matthias Hartmann), und zum Beginn der Spielzeit 2012/13 „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ von Ferdinand Raimund. Seine erste künstlerische Arbeit in Wien stellte Michael Schachermaier 2009 mit „Krabat“ im Theater im Zentrum vor. Es folgten „Die Schatzinsel“ und „Odysseus“. Mit „Herr der Fliegen“ gab Michael Schachermaier in der Saison 2012/13 sein Regiedebüt im Renaissancetheater.
„Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das, was übrig bleibt, die Wahrheit, wie unwahrscheinlich sie auch ist.“
Arthur Conan Doyle. Der Hund der Baskervilles
in einer Fassung von Michael Schachermaier
Regie: Michael Schachermaier
Bühne: Vincent Mesnaritsch
Kostüme: Susanne Özpinar
Musik: Hans Wagner
Puppenbau: Julia-Elisabeth Beyer
Licht: Lukas Kaltenbäck
mit Uwe Achilles, Frank Engelhardt, Clemens Matzka,
Christian Pfütze
Weitere Vorstellungen: tägl. außer sonntags bis 29. März 2014
ab 13 Jahren