Ihr Sohn fliegt von jeder Schule, ohnehin überzeugt, bald Papst zu werden. Der Vater ist tief enttäuscht von seiner Tochter, nach der nicht ein einziges europäisches Gesetz benannt ist. Da zieht Dora die Notbremse an, gibt ihren Kampf für Tiere auf und wirft sich in die Pflege des kratzbürstigen Vaters, der die eigene Tochter nicht mehr erkennt. Während in Deutschland die Kleinstfamilie zerfällt, hat Doras Sohn Jakob in Brüssel einen wütenden Protest entfacht, der den Frieden in der Europäischen Familie mehr als gefährdet.
„Brüssel brennt, sorry“ ist ein Stück über die private und die politische Familie, ihre vielfachen Verstrickungen und über den Wunsch, in diesem verkorksten Knäuel den eigenen Faden zu finden.
Katja Hensel studierte Schauspiel, bevor sie das Ensemble Labaolavache mitgründete und dort auch eigene Stücke produzierte, die zu zahlreichen nationalen und internationalen Festivals eingeladen wurden. In Québèc erarbeitete sie mit Jaques Lessard und Lou Simard ein Stück von Gertrude Stein, das sie lange erfolgreich spielte. Engagements in Freiburg, Hamburg, Zürich und Bremen folgten.
„Brüssel brennt, sorry“ ist nach „Ins Weite schrumpfen“ und „Im Sprung der toten Katze“ bereits die dritte Uraufführung der Autorin am Staatstheater Kassel.
Regisseur Martin Süß ist 1981 in Oberbayern geboren. Er studierte Theaterwissenschaft in Wien, arbeitete als Regiehospitant am Burgtheater in Wien, als Regieassistent am Stadttheater Heidelberg und schließlich als Regisseur am Stadttheater Heidelberg, Staatstheater Karlsruhe, Theater Konstanz und am Theater Hildesheim. „Brüssel brennt, sorry“, die Uraufführung von Katja Hensel, ist seine erste Arbeit am Staatstheater Kassel.
Inszenierung: Martin Süß,
Bühne und Kostüme Timo von Kriegstein,
Dramaturgie: Michael Volk
Mit: Christina Weiser (Dora)
Christoph Förster (Doras Sohn Jakob),
Uwe Steinbruch (Vater)
Nächste Vorstellungen: 7. und 15. Februar,
Karten sind erhältlich an der Theaterkasse, Tel. (0561) 1094-222, und online unter www.staatstheater-kassel.de.