Um über dieses Trauma hinwegzukommen und ihrer zerrütteten Beziehung eine neue Perspektive zu verschaffen, starten sie einen unorthodoxen Versuch: Via Zeitungsannonce verabreden sie sich als Unbekannte in einer Bar, mit vorgegebenen Charakteren. Der erste Versuch scheitert bereits nach wenigen Minuten. Doch versuchen sie immer wieder, eine Vielzahl von möglichen Begegnungen in neuen, gemeinsamen Welten zu erschaffen. Statt die Vergangenheit abzustreifen und eine neue Gemeinsamkeit zu behaupten, liefern sie sich zunehmend ein Duell der Gefühle und geraten in ein Netz von Demütigung und Gegnerschaft.
Der Filmemacher und Publizist Theo van Gogh (1957–2004) galt zeitlebens als Enfant terrible der niederländischen Kulturszene. Seine Arbeiten provozierten mit extremen Äußerungen und kontroversen Standpunkten zu gesellschaftlichen Problemen. Wie schon in Das Interview handelt es sich auch in Blind Date um ein psychologisches Kammerspiel, in welchem die Komplexität der Beziehung zwischen Mann und Frau spielerisch und lakonisch offengelegt wird.
Das Schauspielhaus Graz bringt Blind Date in der Übersetzung von August Zirner zur Uraufführung, der in der Rolle des Pom zu sehen sein wird. Regie führt Bernadette Sonnenbichler, die bereits Elling, The Homefront und Leonce und Lena auf der Probebühne inszeniert hat.
Inszenierung Bernadette Sonnenbichler
Bühne Jens Burde
Kostüme Tanja Kramberger
Musik Martina Eisenreich
Tanztraining Tanzschule Eichler
Zaubertraining Paul Sommersguter
Dramaturgie Regula Schröter
Mit Steffi Krautz, Stefan Suske, August Zirner