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Uraufführung: "Beresina oder die letzten Tage der Schweiz" nach dem Drehbuch von Martin Suter und dem Film von Daniel Schmid - Theater Bern

Premiere: Freitag 19. Oktober 2018, 19:30 Uhr, Stadttheater Bern

Hat jemand behauptet, im Bundeshaus sei es gähnend langweilig? Für ein junges russisches Callgirl muss die glamouröse doppelbödige Welt der Landeselite etwas seltsam anmuten. Aber Irina liebt «ihre Freunde», die Herren

in Anzügen, die ein wenig Politik machen, sich sonst aber gern die Zeit mit Komplotten und Mauscheleien vertreiben. Doch als sie das Spiel durchschaut, dreht sie den Spiess um und ruft eine längst vergessene Geheimarmee auf den Plan.

 

Das Thema Machtmissbrauch ist in aller Munde. Spätestens seit #MeToo wird öffentlich darüber diskutiert, wie Machtstrukturen missbräuchlich und diskriminierend zwischen den Geschlechtern ausgenutzt werden. Diese brandaktuelle Problematik bringt Cihan Inan, Schauspieldirektor von KonzertTheater Bern, ins Berner Stadttheater. Die Uraufführung Beresina oder die letzten Tage der Schweiz basiert auf dem gleichnamigen Film, der 1999 am Film Festival in Locarno Premiere feierte und dem Regisseur Daniel Schmid einen Ehrenleoparden bescherte. Das Drehbuch stammt vom Erfolgsautor Martin Suter und erzählt eine bitterböse und teils düstere Komödie über die Schweizer Politik, wobei das russische Callgirl Irina die Hauptrolle spielt. Cihan Inan inszeniert Beresina oder die letzten Tage der Schweiz als Stück, in dem die Frauen mit ihren ganz eigenen Methoden gegen die Machtstrukturen in Bundesbern ankämpfen und so für einmal den Spiess umdrehen – sie übernehmen sogar eine Geheimarmee!

Cihan Inan // Regie, Schauspieldirektor KTB
Schweizer mit türkischen Wurzeln, 1969 geboren. Seinen Einstand als Theaterregisseur hatte er mit der Inszenierung Rattenjagd von Peter Turrini 1999 in Freiburg. Als Hausregisseur an den Städtischen Bühnen Freiburg realisierte er weitere Inszenierungen von Hautnah von Patrick Marber, Woyzeck von Georg Büchner, Gier von Sarah Kane und Ancient Lights von Shelagh Stephenson. Regiearbeiten wie Peanuts von Fausto Paravidino am Schauspielhaus Graz, Parasiten von Marius von Mayenburg am Stadttheater Bern, Die Baronin und die Sau von Michael MacKenzie am Walgrabenthetaer Freiburg und die Theater-Film-Oper-Performance Die Sicht der Dinge von Jürg Halter im Kino Razzia Zürich folgten. Im Jahr 2002 wurde er von der Zeitschrift Theater heute für seine Inszenierung von Woyzeck als bester Nachwuchsregisseur nominiert. Nach seinem Kinoerstling 180° (Regie und Drehbuch) verfilmte er im Frühjahr 2017 sein nächstes Drehbuch Zone Rouge. Nach Mondkreisläufer von Jürg Halter inszenierte der Schauspieldirektor in der Spielzeit 2017.18 Kleists Penthesilea.

Schauspieldirektor Cihan Inan inszeniert Beresina oder Die letzten Tage der Schweiz als böse Polit-Komödie, die auf die Machtverhältnisse zwischen Mann und Frau und ins Herz von Bundesbern zielt.

In Beresina oder die letzten Tage der Schweiz tritt ein altbekannter Publikumsliebling aus Bern auf die Bühne des Stadttheaters. Stefano Wenk war von 2000 bis 2015 festes Ensemblemitglied, arbeitete danach drei Jahre in Kapstadt und kehrt nun für diese Produktion als Gast in Cihan Inans Ensemble zurück.

Übrigens: Konzert Theater Bern bietet in Zusammenarbeit mit der Stiftung procom zwei Vorstellungen mit DolmetscherInnen in Gebärdensprache an.

BERESINA ODER DIE LETZTEN TAGE DER SCHWEIZ
Nach dem Drehbuch von Martin Suter und dem Film von Daniel Schmid

regie Cihan Inan
bühne Manfred Loritz  
kostüme Yvonne Forster
musik Nermin Tulic, Niklaus Vogel  
dramaturgie Fadrina Arpagaus

mit Grazia Pergoletti, Milva Stark, Irina Wrona, Luka Dimic, Lorenz Nufer, Nermin Tulic, Stefano Wenk, Jürg Wisbach

Weitere Vorstellungen 27. Okt | 18.*, 23. Nov | 07.***, 15.*** Dez 2018 | 10.*, 30. Jan | 01., 17.** Feb | 01., 06.* Mrz 2019

* Publikumsgespräche mit Regisseur und Schauspieldirektor Cihan Inan
im Anschluss an die Vorstellung
** Mit kostenloser Kinderbetreuung unter dem Patronat der bekb | bcbe
*** mit Übersetzung in Gebärdensprache, Anmeldung über kasse@konzerttheaterbern.ch
unter dem Patronat der Freunde Stadttheater Bern merci

 

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