Und in der Tat ging Kafka mit seinen surreal skurrilen Szenarien einer zentralen Frage nach, die uns alle beschäftigt: Wo ist mein Platz in der Gesellschaft?
Weniger bekannt als seine literarischen Texte sind hingegen seine Tagebücher, die er zwischen 1909 und 1923 führte. Bedeutend mehr als eine bloße autobiographische Selbstbetrachtung, eröffnen sie einen neuen Blick auf den Prager Schriftsteller. Sie zeigen nicht nur einen düster verstimmten jungen Mann mit Vaterkonflikt, sondern einen mitunter sehr hoffnungsfrohen, komisch-ironischen und dem Sinnlichen zugewandten Franz Kafka, wie man ihn fallweise nicht erwartet.
Seine bisweilen verfremdeten Darstellungen von einer Welt, wie wir sie kennen, und das Aufbrechen unserer Wahrnehmungen führen nicht selten zu einem neuen Verständnis von vermeintlich Alltäglichem.
Durchwoben mit fiktionalen Geschichten bringen die Tagebücher die thematische Essenz seiner literarischen Schriften zum Ausdruck und offenbaren einen abgründigen Kosmos, der den Begriff »kafkaesk« um viele neue Nuancen erweitert.
13 +
für die Bühne eingerichtet von Gerald Maria Bauer
Mitarbeit Sebastian von Lagiewski
Regie Gerald Maria Bauer
Ausstattung Friedrich Eggert
Dramaturgie Sebastian von Lagiewski
Assistenz und Inspizienz Eva Maria Gsöllpointner
Hospitanz Lukas Spring
Franz K. Jasper Engelhardt
Der K. / Gregor Samsa Valentin Späth
Hermann K. / Der Maler Titorelli David Fuchs
Felice Sophie Aujesky
in weiteren Rollen Ensemble